Nach gut einem Jahr unternimmt der Mikrobatterie- und Energiespeicher-Hersteller Varta einen erneuten Versuch seine Aktien an der Börse notieren zu lassen. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen den Börsengang in Frankfurt in etwa drei bis vier Wochen anstrebt.

Wie das Unternehmen heute mitgeteilt hat, sollen im Zuge des Börsengangs neue Aktien aus einer geplanten Kapitalerhöhung mit einem Bruttogesamterlös von rund 150 Mio. EUR sowie eine noch festzulegende Anzahl bestehender Aktien aus dem Besitz des Alleinaktionärs Montana Tech Components angeboten werden. Montana Tech will darüber hinaus eine Mehrzuteilungsoption in Höhe von 15% der Basistransaktion bereitstellen und strebt eine Streubesitzquote von ca. 40% an.

Die schweizerische Holding Montana Tech gehört dem österreichischen Investor Michael Tojner, der auch nach dem Börsengang plant, langfristig eine Mehrheit an Varta zu behalten Die Erlöse aus dem Börsengang sollen zum Großteil dem Ausbau der Produktionskapazitäten der operativen Töchter dienen.

Die Varta AG als Muttergesellschaft der Gruppe ist über ihre Tochtergesellschaften Varta Microbattery GmbH und Varta Storage GmbH in den Geschäftssegmenten Microbatteries und Power & Energy tätig. Drei Viertel ihres Umsatzes erzielt Varta über die Varta Microbattery GmbH, die Batterien für Hörgeräte oder schnurlose Kopfhörer produziert. Dieser stieg zwischen 2014 und 2016 um 29% auf rund 177 Mio. EUR. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 101 Mio. EUR erwirtschaftet nach 88 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum.

Die Varta Storage GmbH bietet für eine Vielzahl von Anwendungen intelligente Batterielösungen sowie für die dezentrale Stromversorgung von sowohl Privathaushalten als auch gewerblichen Nutzern stationäre Energiespeicher an. Der Umsatz betrug 2016 35 Mio. EUR (+20% ggü. 2014) und im ersten Halbjahr 2017 19 Mio. EUR (1HJ 2016: 17 Mio. EUR).

Das EBITDA der Varta AG betrug 2016 24 Mio. EUR und im ersten Halbjahr 2017 bereits 23 Mio. EUR (H1/2016: 10 Mio. EUR).

Im vergangenen Herbst hatte Varta die Emissionspläne kurz vor dem IPO wieder gestoppt, weil sich damals nicht genügend Käufer für die Aktien fanden. Nun hat das Unternehmen die begleitende Bank gewechselt: Statt Jefferies, HSBC Trinkaus und Erste Bank begleitet dieses Mal die Hamburger Privatbank Berenberg zusammen mit der UniCredit den Börsengang.

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