Deutschlands größter Energiekonzern E.ON hat am heutigen Montag seine Kraftwerks- und Energiehandelstochter Uniper an die Börse gebracht. Zu Handelsbeginn notierten die Aktien bei 10,02 EUR. Analysten hatten den Wert des Papiers auf 11 bis 15 EUR taxiert.

Laut Wertpapierprospekt bekamen E.ON-Aktionäre 365,9 Mio. Uniper-Aktien zu einem Bezugsverhältnis von 10:1 – sprich: für jeweils zehn gehaltene Aktien erhalten sie also ein Uniper-Wertpapier gratis. Insgesamt gibt E.ON gut 53% von Uniper und damit die Mehrheit am Unternehmen ab.

E.ON will sich mit der Abspaltung seiner Sparte der konventionellen Energieversorgung den veränderten Bedingungen hinsichtlich der Energiewende anpassen. Uniper ist ein nach eigenen Angaben führendes internationales Energieunternehmen mit Geschäft in mehr als 40 Ländern und rund 13.000 Mitarbeitern. Die wesentlichen Aktivitäten Unipers werden die Stromerzeugung in Europa und Russland sowie die Konzentration auf den globalen Energiehandel bilden.

Vor dem Börsengang hatte Uniper jedoch bereits mit weiteren Einbußen im Stromgeschäft zu kämpfen. Zwar hat das Unternehmen dank günstigerer Gasbezugsverträge aus Russland im ersten Halbjahr im operativen Geschäft zugelegt: Die Kraftwerke in Europa und Russland verdienten aber erneut weniger.

E.ON will – ohne die Gas- und Kohlekraftwerke – sich ganz auf das Geschäft mit erneuerbarer Energie, Netzen und modernen Kundenlösungen konzentrieren. E.ON-Chef Johannes Teyssen hatte diesen letzten Schritt der Aufspaltung bereits Ende 2014 angekündigt.Uniper I

Im vergangenen Jahr schrieb Uniper einen Nettoverlust von über 3 Mrd. EUR – die Umsätze beliefen sich auf 92 Mrd. EUR.

Im frühen Handel legten die Uniper-Papiere allerdings zu: In der Spitze erreichten sie 11,05 EUR. Rund zehn Tage nach dem Börsengang hält sich der Kurs solide bei 10, 30 EUR. (Stand 23.9)

Fotos: @Uniper

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