Mit der ImevaX GmbH konnte eine weitere Ausgründung aus der Technischen Universität München (TUM) realisiert werden. Im Vorfeld der Ausgründung wurde das Team um Gründer Prof. Markus Gerhard bereits mehrere Jahre durch das Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der TUM unterstützt. Eine Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird unterdessen im Rahmen des Programms Go Bio Phase II mit 5,9 Mio. EUR fortgesetzt. ImevaX entwickelt hoch spezifische Impfstoffe gegen Erreger chronischer und nosokomialer Infektionskrankheiten.

Die Basis der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist die ImeScreen®-Plattform. Sie umfasst eine Palette von Assays, mit denen Proteine bakterieller Erreger auf ihre immunmodulatorische Wirkung untersucht und neue Impfstoffkandidaten identifiziert werden können. Das Hauptprodukt ist IMX 101, ein Impfstoff gegen Helicobacter pylori. Chronische Infektionen des Magens mit H. pylori sind die häufigste bakterielle Infektionskrankheit weltweit. H. pylori führt beim Menschen beispielsweise zu Gastritis, Magengeschwüren und Magenkarzinomen.

Aufgrund der hohen Mortalität sterben weltweit jährlich über 500.000 Menschen an Magenkrebs. Die derzeitige Therapie von H. pylori Infektionen erfolgt in der Regel mit verschiedenen Antibiotika. Die Nebenwirkungen dieser Antibiotika sind jedoch erheblich. Weiterhin zeigt sich eine zunehmende Anzahl von Resistenzen. Bislang ist kein therapeutischer oder präventiv wirkender Impfstoff gegen eine H. pylori Infektion verfügbar. Aufgrund der hohen Durchseuchung der Bevölkerung und der nachlassenden Wirksamkeit von Antibiotika besteht demnach ein enormer medizinischer Bedarf und damit auch ein großer Markt für einen H. pylori Impfstoff, heißt es in einer Mitteilung von ImevaX.

ImevaX will diesen Impfstoff zunächst in eigener Verantwortung bis zur klinischen Erprobung entwickeln und danach einen geeigneten Partner suchen. „Konventionelle Antibiotika führen schnell zur Resistenzentwicklung und sind wenig spezifisch für einen bestimmten Erreger, was uns vor immer größer werdende Probleme in der Therapie von Infektionserkrankungen stellt. ImevaX wählt einen ganz anderen Ansatz, der sich durch hohe Erreger-Spezifität und geringe Resistenzentwicklung auszeichnet“, erklärt Prof. Dirk Busch, Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der TUM.

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