Laut dem aktuellen Report von Intralinks und der Cass Business School London sind wieder vermehrt M&A-Transaktionen verfrüht bekannt geworden: So stieg die Zahl geleakter Transaktionen 2015 weltweit auf 8,6%. Zum Vergleich: 2014 waren es noch 6%.

Nordamerika führt die Liste der Leaks 2015 mit rund 13% unangefochten an, gefolgt von der Region Asia-Pazifik mit etwa 7%  und EMEA mit 6%.

Die drei Länder mit den meisten Leaks waren Indien (20%), Hong Kong (13%) und die USA (12,6%). Die drei Branchen mit den meisten Leaks waren 2015 Immobilien (12,9%), Gesundheitswesen (12,5%) und der Energiesektor (9,3%). Die Transaktionsprämien für Ziele in geleakten Transaktionen lag 2015 mit 53% (Median) signifikant höher als die Prämien für nicht geleakte Transaktionen mit 24% (Median).

Bei geleakten Transaktionen konnten  in 6,4% aller Fälle Angebote von der Konkurrenz erreicht werden , bei nicht geleakten Transaktionen konnten dies nur 4,4% verzeichnen. Die Daten zeigen also: Trotz der zunehmenden Regulierungen, um Marktmissbrauch zu ahnden und finanzielles Fehlverhalten abzustrafen, sind nicht weniger Leaks vorzufinden.

Was bringen also die härteren Regeln? „Eine mögliche Interpretation der Ergebnisse ist, dass die vermehrte Androhung von Strafen nicht ausreicht , um Leaks zu verhindern. Für manche scheinen die potenziellen Vorteile eines Leaks noch immer die Risiken zu überragen. Trotz zunehmender Kontrolle und Regulierung existieren noch immer Vorteile aus geleakten Transaktionen, etwa mehr Angebote von der Konkurrenz sowie eine Wertsteigerung für einzelne Transaktionen – das zeigt die Analyse”, erklärt Philip Whitchelo, Vice President Strategy und Product Marketing bei Intralinks.

Für die Zukunft gehen die Studienverantwortlichen jedoch von weniger Leaks aus: „Trotz der Zunahme an Leaks in den letzten zwei Jahren erwarten wir, dass auf lange Sicht der Trend zu Leaks wieder abnimmt”, prognostiziert Prof. Scott Moeller, Direktor des M&A Research Centre der Cass Business School. „Ein zunehmender Vollzug durch Regulatoren sowie neue Auflagen gegen Marktmissbrauch in Europa bedeuten, dass das Risiko, durch Leaks hohe Strafen und Reputationsverlust in Kauf nehmen zu müssen, weiter zunimmt“, so Moeller.

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