Die TolerogenixX GmbH, ein Start-up des Universitätsklinikums Heidelberg, hat jetzt eine Pre-Seed-Finanzierung durch das Exist-Forschungstransfer Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erhalten. Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) ist als Seedinvestor beteiligt.

Die TolerogenixX GmbH verfügt über eine patentierte und klinisch getestete Zelltherapietechnologie zur maßgeschneiderten Immunsuppression. Damit können unerwünschte Abwehrreaktionen des Immunsystems gezielt abgeschaltet werden. In einer klinischen Phase-I Studie konnte die Technologie erfolgreich im Rahmen von Nierentransplantationen eingesetzt werden: Transplantierte Patienten wurden tolerant gegenüber dem fremden Spenderorgan.

Der HTGF finanziert als Seedinvestor diese Innovation und die Vorbereitung der im Frühjahr 2018 beginnenden klinischen Phase-II Studie. Weitere Anwendungen der Technologie liegen in Transplantationen weiterer Organe und der ursächlichen Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Das TolerogenixX-Verfahren könne zukünftig Transplantations-Risiken entgegen wirken, soweit Abstoßungsreaktionen betroffen sind, teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.

Gegenstand des TolerogenixX-Verfahrens ist die spezifische Unterdrückung der Abwehrreaktion im Sinne einer maßgeschneiderten Immunsuppression. Organspendern werden dafür eine Woche vor geplanter Organspende weiße Blutkörperchen entnommen. Diese werden mit dem von TolerogenixX entwickelten Therapiekit verändert und noch am gleichen Tag dem Organempfänger übertragen. Dadurch wird der Empfänger mit den Spendermerkmalen vertraut. Ein vom gleichen Spender eingebrachtes Organ wird im Empfänger nicht mehr als fremd erkannt, sondern toleriert. Der Technologie wird weiteres Potenzial im Hinblick auf das Vorbeugen und die Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie z.B. Multiple Sklerose und Systemischer Lupus zugeschrieben.

Autor/Autorin