2014 war mit 14 neu entwickelten Biopharmazeutika erneut ein starkes Jahr für die medizinische Biotechnologie in Deutschland. Die Zahl liegt weit oberhalb des Zehnjahresschnitts von acht Biopharmazeutika.

Dies ist eins der Ergebnisse des aktuellen Branchenreports „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2015″. Unter Federführung der vfa bio, der Interessengruppe Biotechnologie im Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), hat die Boston Consulting Group (BCG) erneut die Aktivitäten in der medizinischen Biotechnologie in Deutschland analysiert – bei kleinen und mittelständischen Firmen ebenso wie bei großen Arzneimittelherstellern und Tochtergesellschaften internationaler Pharma- und Biotechfirmen in Deutschland.

Mit Biopharmazeutika wurde demnach im vergangenen Jahr in Deutschland ein Umsatz von 7,5 Mrd. EUR erzielt, bei einem Marktanteil von erstmals 22%. Auch die Zahl der Beschäftigten in der medizinischen Biotechnologie konnte 2014 auf mehr als 37.700 Mitarbeiter erhöht werden. „Es sind die immer umfassenderen Behandlungsmöglichkeiten insbesondere für Patienten mit Autoimmun- und Krebserkrankungen, die sich in diesem Umsatzwachstum zeigen“, erläuterte Dr. Frank Mathias, Vorsitzender von vfa bio und CEO der Medigene AG. Trotz zweistelligen Zuwachses auf beiden Gebieten gibt es hier immer noch hohen ungedeckten medizinischen Bedarf.

Die Summe der klinischen Entwicklungsprojekte für Biopharmazeutika ist in 2014 mit 604 Projekten leicht gestiegen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf die wachsende Zahl von inzwischen 33 Biosimilars-Projekten.

Für die Zukunft geht der Report für die Biopharmazeutika von weiter wachsenden Anteilen an den Neuzulassungen und am Pharmamarkt aus. Demnach könnten Biopharmazeutika um das Jahr 2025 herum 30 bis 40% der neu zugelassenen Medikamente stellen.

Viele davon dürften Impfstoffe sein, solche für Schutzimpfungen ebenso wie therapeutische Impfstoffe gegen Krebs. Wichtige Fortschritte dürften dann auch mehreren heute noch kaum etablierten Technologiefeldern wie Gen- und Zelltherapie zu verdanken sein. Auch die Rolle der Hersteller dürfte sich bis dahin gewandelt haben: Sie dürften dann nicht nur als Zulieferer, sondern auch als Mitgestalter einer integrierten Gesundheitsversorgung in Erscheinung treten, so die Initiatoren des Reports.

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