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Das HealthTech Start-up PraxisEins erhält in einer Seed-Finanzierungsrunde einen mittleren siebenstelligen Betrag. Neben dem Seed-Investor High-Tech Gründerfonds (HTGF) sind Family Offices und Business Angels aus der Healthcare-Szene investiert – auch Ärztinnen und Ärzte gehören zum Investorenmix. Das Frankfurter Start-up will jungen Ärzten den Einstieg in die ambulante Versorgung erleichtern und adressiert damit den bevorstehenden Hausärztemangel. Über 35% der Hausärzte sind älter als 60 – es droht die hausärztliche Unterversorgung. Mit dem neuen Kapital will das Start-up seine Software-Lösung weiterentwickeln und neue Praxen in das unterstützte Netzwerk aufnehmen.

PraxisEins: Es droht ein Hausärztemangel

Bis 2035 fehlen in Deutschland rund 11.000 Hausärzte. Zum einen steht die Verrentung der Babyboomer-Generation bevor, zum anderen ist die hausärztliche Versorgung für die junge Ärztegeneration kaum noch attraktiv. Die hohe administrative Arbeitslast sowie ein Mangel an Work-Life-Balance wirken abschreckend und hindern Hausärztinnen und Hausärzte daran, sich auf ihre Kernkompetenz – die Patientenbehandlung – zu konzentrieren.

Digitale Lösungen und Prozessoptimierung sollen Ärzte entlasten

PraxisEins hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, Hausarztpraxen bei der Digitalisierung, dem Prozessmanagement, dem Recruiting und dem betriebswirtschaftlichen Management zu unterstützen und so das medizinische Personal aktiv zu entlasten.

„Deutschland steht vor einer großen Herausforderung in der ambulanten Versorgung. Ein Großteil der ambulant tätigen Ärzte geht in den kommenden fünf Jahren in den Ruhestand, wodurch ein Versorgungsvakuum entsteht“, sagt Vincent Sternberg, Gründer von PraxisEins. „Wir bieten innerhalb unseres Netzwerks unterstützter Hausarztpraxen das volle Spektrum an Arbeitsmodellen – von der flexiblen Teilzeitstelle bis zur Praxisteilhabe.“

Die ärztliche Integrität steht im Mittelpunkt

PraxisEins wird neben dem High-Tech Gründerfonds von deutschen Unternehmerfamilien sowie von Ärztinnen und Ärzten finanziert. „Uns war es von Anfang wichtig, die ärztliche Integrität bei allem, was wir tun, in den Vordergrund zu stellen. Um das zu gewährleisten, ist die Teilhabe und Mitwirkung von Ärztinnen und Ärzten innerhalb von PraxisEins für uns zentral“, ergänzt Benjamin Langer, Gründer von PraxisEins.

Fokus der Expansion in Rhein/Main und Rhein/Ruhr

Mit den Finanzmitteln aus der Finanzierungsrunde will das Start-up seine Software-Lösung weiterentwickeln und neue Praxen in das unterstützte Netzwerk aufnehmen. Hierfür baut PraxisEins das Kernteam in Frankfurt und Düsseldorf aus und eröffnet ein zentral gelegenes Büro in der Mainmetropole.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.