Der nächste deutsche Biotech-Spezialist will an die Börse – und wieder ist die Mehrländer-Börse Euronext das Ziel: Wie der Berliner Wirkstoffentwickler Noxxon bekannt gab, sollen die Papiere des Unternehmens künftig in Paris und Amsterdam gehandelt werden. Damit untermauert die Euronext ihren Ruf als führende Börse in Europa für Biotech-IPOs. Weitere Angaben zum genauen Zeitpunkt sowie zum geplanten Volumen wurden noch nicht genannt.

Zu den bestehenden Investoren des Unternehmens gehören Edmond de Rothschild, Sofinnova, TVM Capital, Seventure, DEWB AG, NGN Capital sowie die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt und die IBB Beteiligungsgesellschaft aus Berlin. Einige der Geldgeber haben bereits angekündigt, sich im Rahmen des Börsengangs mit Aktienpaketen einzudecken.

Noxxon ist auf die Entwicklung von künstlichen RNA-Molekülen spezialisiert, den sogenannten Spiegelmeren. Im Gegensatz zu natürlichen D-Stereoisomeren ist das Nukleiotid-Rückgrat aus L-Stereoisomeren aufgebaut. Durch diese Spiegelbild-Struktur werden die Wirkstoffe weder durch körpereigene Enzyme abgebaut noch durch das Immunsystem angegriffen.

Der Spezialist aus Berlin hat aktuell drei Wirkstoffe in der klinischen Phase: NOX-A12 in den Indikationen Multiples Myleom (Phase IIa) sowie solide Tumore und Glioblastome (Phase I), NOX-H94 zur Behandlung von bestimmten Formen der Anämie (Phase IIa) und schließlich NOX-E36, zur Behandlung von Diabetischer Nephropathie (Phase IIa). Die im Rahmen des Börsengangs eingeworbenen Mittel sollen primär für die weitere Entwicklung von NOX-A12 und den anderen onkologischen Produktkandidaten genutzt werden.

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