Bildnachweis: ITM.

Das radiopharmazeutische Biotech-Unternehmen ITM Isotope Technologies Munich SE hat den Abschluss einer Beteiligung des Indigenous Critical Infrastructure Fund Canada (ICIF) in Höhe von insgesamt 33 Mio. EUR bekanntgegeben. Die Kapitalerhöhung folgt auf die kürzlich angekündigte Eigenkapitalinvestition in Höhe von 25 Mio. EUR von Grand Pharma, einem strategischen Partner von ITM, wodurch sich der Gesamtbetrag der bis dato im Jahr 2022 in dieser Finanzierungsrunde aufgebrachten Barmittel auf 58 Mio. EUR erhöht. Der Erlös soll in erster Linie für den Abschluss der späten Entwicklung des Hauptkandidaten des Unternehmens, ITM-11 (nca 177Lu-Edotreotid), verwendet werden, einem zielgerichteten Radiopharmakon, das derzeit in zwei klinischen Phase-III-Studien zur Behandlung von gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren untersucht wird (GEP-NETs), einer Krebsindikation mit hohem Bedarf, sowie für alle zukünftigen Kommerzialisierungs- und Markteinführungsbemühungen. Darüber hinaus soll das Kapital dazu verwendet werden, um die strategische Entwicklung zusätzlicher radiopharmazeutischer Kandidaten in der breiten firmeneigenen Pipeline von ITM und die Erweiterung der Radioisotopenversorgungskapazitäten von ITM zu beschleunigen.

ITM: Neue Lösungen statt klassischer Chemotherapie

„Die Notwendigkeit, die Gesundheitsversorgung weltweit zu verbessern und die unerfüllten Bedürfnisse von Krebspatienten durch innovative Therapien, insbesondere gezielte Radionuklidtherapie, zu adressieren, war noch nie so kritisch. ITM ist für diese Branche von zentraler Bedeutung und revolutioniert traditionelle Behandlungsformen wie Chemotherapie und externe Bestrahlung mit neuen diagnostischen und therapeutischen Lösungen, von denen wir glauben, dass sie dazu beitragen werden, die Ergebnisse und die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern“, sagte Michael Lee-Chin, Aufsichtsratsmitglied von ITM und Gründer und Vorsitzender von Portland Holdings.

ITM gilt als weltweit führend in der Herstellung und Lieferung hochwertiger medizinischer Radioisotope für die präzise Diagnose und gezielte Behandlung verschiedener Krebsindikationen und hat inzwischen ein weitreichendes internationales Liefernetzwerk aufgebaut. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung einer breiten proprietären Pipeline gezielter radiopharmazeutischer Diagnostika und Therapeutika, die auf schwer behandelbare Krebsindikationen ausgerichtet sind. Dabei kombiniert ITM seine medizinischen Radioisotope mit zielgerichteten Molekülen, die in der Lage sind, eine Reihe von Tumoren zu erreichen, einschließlich gastroenteropankreatischer neuroendokriner Tumore (GEP-NETs), für die es an Behandlungsmöglichkeiten gravierend mangelt. ITM arbeitet aktuell an der Validierung seines Ansatzes mit seinem Hauptkandidaten ITM-11 in zwei klinischen Phase-III-Studien, COMPETE (NCT03049189) und COMPOSE (NCT04919226).

Die gezielte Radionuklidtherapie ist eine Klasse von Krebstherapeutika, die darauf abzielt, Strahlung direkt an den Tumor abzugeben und gleichzeitig die Strahlenbelastung für normales Gewebe zu minimieren. Gezielte Radiopharmazeutika werden von Linkin erstellt, ein therapeutisches Radioisotop zu einem zielgerichteten Molekül (z. B. Peptid, Antikörper, kleines Molekül), das Tumorzellen präzise erkennen und an tumorspezifische Einheiten wie Rezeptoren binden kann, die auf der Zelloberfläche exprimiert werden. Infolgedessen sammelt sich das Radioisotop an der Tumorstelle an und zerfällt, wobei eine kleine Menge ionisierender Strahlung freigesetzt wird, wodurch das Tumorgewebe zerstört wird. Die präzise Lokalisierung ermöglicht potenziell eine gezielte Behandlung mit minimaler Beeinträchtigung des gesunden umgebenden Gewebes.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.