Bildnachweis: IZB Martinsried.

Das Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) in Martinsried, Bayern, ist eines der führenden Biotechnologiezentren Europas. Fast 50 Biotech-Start-ups sind hier bereits ansässig. Nun kam ein weiteres hinzu: die T-CURX GmbH (T-CURX) zog mit ihrem Münchner Büro ins IZB. T-CURX ist ein junges biopharmazeutisches Unternehmen, das personalisierte Immuntherapien für Krebsindikationen entwickelt. Von Urs Moesenfechtel

 

Die Biotech-Ausgründung der Universität Würzburg konzentriert sich auf die Entwicklung so genannter CAR-T Zellen der nächsten Generation. Es hat nun zusätzlich zu seinem Hauptsitz im Innovations- und Gründerzentrum Würzburg ein Büro im Münchner Büro im IZB eingerichtet.

Fokus: Patienten mit hämatologischen oder soliden Tumoren

T-CURX hat ein Portfolio proprietärer und IP-geschützter CAR-T-Technologien aufgebaut, in deren Mittelpunkt eine neuartige Sleeping Beauty (SB) Transposon-Gentransfertechnologie steht, für welche T-CURX die exklusiven Lizenzrechte von der Universität Würzburg besitzt. Ziel des Unternehmens ist es, die derzeitigen Limitationen der CAR-T Zelltherapien zu überwinden, Komplexitäten und Herstellungskosten zu verringern und somit sehr viel mehr Patienten mit hämatologischen oder soliden Tumoren den Zugang zu dieser vielversprechenden personalisierten Medizin gewähren zu können.

Innovative und skalierbare Technologien in der Pipeline

Die Pipeline von T-CURX umfasst vier Programme, wobei sich der erste Kandidat zur Behandlung des Multiplen Myeloms bereits in Phase I der klinischen Entwicklung befindet und ein zweites CAR-T-Programm zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) im kommenden Jahr für die Einreichung zur klinischen Prüfung bereit sein wird.

Dr. Ulf Grawunder. Copyright: T-CURX
Dr. Peter Hanns Zobel. Copyright: T-CURX
Dr. Peter Hanns Zobel. Copyright: T-CURX

„Unsere innovativen und skalierbaren CAR-T Technologien werden mehr Patienten die Chance geben, von CAR-T Therapien zu profitieren. Wir sind davon überzeugt, dass die inspirierende Atmosphäre und das vielfältige Netzwerk am IZB unsere Vision, unseren Ansatz als Goldstandard für CAR-T Zelltherapien zu etablieren, voranbringen und unsere zukünftigen Finanzierungsaktivitäten unterstützen werden“, sagt Dr. Ulf Grawunder, Mitgründer und Geschäftsführer von T-CURX. „Wir begrüßen T-CURX auf unserem schnell wachsenden Biotechnologie-Campus. Ich freue mich, dass sich ein weiteres hochinnovatives Start-up für das IZB entschieden hat, um seine Therapeutika-Pipeline zu entwickeln, und bin gespannt auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens“, so Dr. Peter Hanns Zobel, Geschäftsführer IZB.

Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie als Start-up-Hub

Über Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie (IZB) in Martinsried bei München, Die Fördergesellschaft IZB mbH, im Jahre 1995 gegründet, ist die Betreibergesellschaft der Innovations- und Gründerzentren für Biotechnologie in Planegg-Martinsried und Freising-Weihenstephan und hat sich zu einem führenden Biotechnologiezentrum entwickelt. Auf 26.000 m2 sind derzeit fast 50 Biotechunternehmen mit über 700 Mitarbeitern angesiedelt. Hier wird an der Entwicklung von Medikamenten gegen schwerste Erkrankungen, wie etwa Krebs, Alzheimer und diversen Autoimmunerkrankungen gearbeitet.

Günstige Ökosysteme für Unternehmen ermöglichen Erfolg

Ein wesentliches Kriterium für den Erfolg der IZBs ist die räumliche Nähe zur Spitzenforschung auf dem Campus Martinsried/Großhadern bzw. dem Campus Weihenstephan. Auch die neuen Infrastrukturmaßnahmen wie der Faculty Club G2B (Gateway to Biotech), die IZB Residence CAMPUS AT HOME, die Chemieschule Elhardt, die zwei Kindergärten Bio Kids und Bio Kids2 sowie die beiden Restaurants SEVEN AND MORE und THE BOWL Food Lounge sind Standortfaktoren, die von den Unternehmensgründern sehr geschätzt werden. Erfolgreiche Unternehmen, die aus dem IZB hervorgegangen sind, sind zum Beispiel die Corimmun (heute Janssen-Cilag), Coriolis, Exosome Diagnostics (gekauft von Bio-Techn), ibidi, Immunic Therapeutics, Medigene, Micromet (heute Amgen), MorphoSys, Octopharma oder Rigontec (heute MSD).

Mehr zur T-CURX GmbH:

Die T-CURX ist ein privates deutsches biopharmazeutisches Unternehmen mit Gesellschaftssitz in Würzburg, das sich auf die Identifizierung, Entwicklung und die Vermarktung von CAR-T-Zelltherapien der nächsten Generation in Krebsindikationen mit hohem medizinischen Bedarf spezialisiert hat. Die firmeneigenen CAR-T-Technologien wurden in den Labors des Mitbegründers Prof. Michael Hudecek am Universitätsklinikum Würzburg entwickelt und basiert auf einer neuartigen Sleeping Beauty (SB) Transposon Gentransfertechnologie, die exklusiv an T-CURX lizenziert ist.

T-CURX hat eine Entwicklungspipeline von 4 CAR-T Programmen, das erste Produkt ist in der klinischen Entwicklung (Ph I), das zweite Programm (neuartiges Target) wird im nächsten Jahr bereit sein für die klinische Prüfung. Weitere firmeneigene Technologien, die in der sich entwickelnden CAR-T-Zell-Produktpipeline von T-CURX zum Einsatz kommen, sind (i) die firmeneigene Matchmaker-Technologie zur Optimierung der Potenz und Wirksamkeit der CAR-T-Zellprodukte von T-CURX und (ii) ein firmeneigener Sicherheitsschalter, der es ermöglicht, die Funktion der CAR-T-Zellen nach der Infusion zu kontrollieren, um die Sicherheit der Patienten zu verbessern.

Weitere Informationen zu T-CURX finden Sie hier: www.t-curx.com

Autor/Autorin

Redaktionsleiter Plattform Life Sciences at GoingPublic Media AG | Website

Urs Moesenfechtel, M.A., ist seit 2021 Redaktionsleiter der GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences und für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig. Zuvor war er u.a. als Wissenschaftsredakteur für mehrere Forschungseinrichtungen tätig.