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Die Bayer AG übernimmt das 2001 von Richard Samulski an der Universität von North Carolina gegründetet Unternehmen Asklepios BioPharmaceutical (AskBio). Abseits des Stammsitzes in North Carolina betreibt das Unternehmen weitere Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Edinburgh (Schottland) und Paris sowie eine Gentherapie-Produktion in San Sebastian (Spanien).

Konkret hat sich AskBio auf Gentherapien auf Basis von harmlosen adeno-assoziierten Viren spezialisiert. Das Entwicklungsportfolio des Unternehmens umfasst präklinische und klinische Therapiekandidaten für die Behandlung von neuromuskulären, Herz-Kreislauf- und metabolischen Krankheiten sowie Erkrankungen des zentralen Nervensystems.

Mit dem Kauf sichert sich Bayer nach eigenen Angaben die vollständigen Rechte an der Therapieplattform von AskBio einschließlich eines breit aufgestellten patentgeschützten Portfolios sowie einer Tochtergesellschaft für Prozessentwicklung und Produktion im Bereich der auf adeno-assoziierten Viren (AAV) basierten Gentherapien.

Bislang hat AskBio vor allem durch zwei Deals auf sich aufmerksam gemacht: Das Geschäft mit Medikamenten für Bluter wurde 2014 an die US-Adresse Baxter verkauft. 2016 ging dann die Therapie gegen die Duchenne-Muskeldystrophie für 645 Millionen Dollar an Pfizer. Auch die technologischen Grundlagen für Zolgensma, das Novartis 2018 gegen Spinale Muskelatrophie als weltweit bislang teuerstes Medikament auf den Markt gebracht hat, stammt ursprünglich von AskBio.

Wie Bayer mitteilte, zahlt der Konzern einen Kaufpreis von 2 Mrd. USD sowie bis zu 2 Mrd. USD an erfolgsabhängigen Meilensteinzahlungen. Von diesen würden etwa 75 Prozent voraussichtlich im Verlauf der kommenden fünf Jahre anfallen.

„Diese Akquisition bringt den Aufbau unseres Zell- und Gentherapiebereichs wesentlich voran“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann laut Mitteilung. Der Konzern könne so maßgeblich an „bahnbrechenden Innovationen“ arbeiten, um auf Gendefekten beruhende Krankheiten behandeln oder heilen zu können.

Bayer hatte im vergangenen Jahr bereits KaNDy Therapeutics und hat sich am AMR Action Fund für die Antibiotika Forschung beteiligt.

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