Bis Ende 2016 soll die sogenannte CSR-Richtlinie 2014/95/EU in nationales Recht umgesetzt werden. Für Unternehmen der EU-Mitgliedstaaten bedeutet dies, dass sie ab 2017 nichtfinanzielle Informationen systematisch und transparent darlegen müssen. Höchste Zeit also, um die Saat für ein Nachhaltigkeitsreporting auszubringen. Wie ist das Thema anzugehen, und wo ist es ratsam, zuallererst anzupacken? Hier ein Überblick in aller Kürze. 

Ivana Blazanovic und Dr. Charlotte Brigitte Looß, MATHEE GmbH
Die Autorinnen Ivana Blazanovic und Dr. Charlotte Brigitte Looß, MATHEE GmbH

Der Ernteplan: Entwicklung passgenauer Elemente der Nachhaltigkeitsstrategie
Der erste Schritt besteht darin, sich ein klares Bild zu verschaffen. Verschiedene und zum Teil auch wesentliche Elemente von Nachhaltigkeit sind in den meisten Unternehmen bereits vorhanden. Ein bewusstes Umgehen mit Ressourcen zählt meist sowieso zur Praxis. Alles im Sinne eines Reporting zusammenzutragen sollte auf einer methodischen Bestandsaufnahme und Analyse des Status quo fußen. In der Regel ergibt sich dabei das weitere Vorgehen fast wie von selbst.

Wesentliche Fragen wie: „Was sind die Werte unseres Unternehmens?“, „Welchem Leitbild folgen wir?“, „Wo stehen wir aktuell, und wo wollen wir hin?“ dienen als Orientierungshilfen. Um das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen zu verankern, sollte ein gemeinsames Verständnis über das Ziel und die einzelnen Stationen auf dem Weg dorthin bestehen. Mittels wesentlicher Meilensteine – oder Feldbegrenzungen, um in unserem Bild zu bleiben – lässt sich ein umfangreicher Ernteplan ermitteln, auf dem ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement fußt. Länger vernachlässigte Flächen müssen eventuell bearbeitet werden, während andere Areale bereits in voller Blüte stehen. Die Zusammenschau führt zur maßgeschneiderten Nachhaltigkeitsstrategie.

Vom Wildwuchs zum fruchtbaren Acker: Zusammenführung notwendiger Kommunikationsfunktionen und Inhalte
Basierend auf der Nachhaltigkeitsstrategie wird in einem zweiten Schritt der Berichtprozess festgelegt. Dazu gehört die Benennung eines eigenen Teams mit genauer Zuteilung von Verantwortungsbereichen. Ein detaillierter Zeit- und Maßnahmenplan ist unerlässlich für alle Projektschritte. Angaben und Daten zu Qualitätssicherung, Kundenzufriedenheit, Wasser- und Stromverbrauch, Kraftstoffverbrauch der Fahrzeugflotte, Arbeitssicherheit und Unfallquote etc. sind häufig bereits in diversen internen Berichten erfasst und müssen nun zeitlich synchronisiert, gegebenenfalls angepasst und prüffähig gemacht werden.

Als wichtige Impuls- und Ideengeber sollten die Anspruchsgruppen des Unternehmens wie Investoren, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, NGOs, lokale Politiker etc. einbezogen werden. Es gilt sicherzustellen, dass die gewählten Themenfelder und deren Gewichtung schlüssig sind und der Nachhaltigkeitsreport den Stakeholdern Mehrwert bringt.