Bereits vor längerer Zeit gab die Rocket Internet-Beteiligung Westwing ihre Börsenpläne bekannt (siehe auch unsere IPO-Watchlist) – nun macht der Online-Möbelhändler Ernst in Sachen IPO. Noch in den nächsten Wochen könnte der Börsengang über die Bühne gehen. Rund 120 Mio. EUR sollen dabei eingenommen werden.

Die eingesammelten Erlöse aus dem IPO sollen vorwiegend in das Unternehmenswachstum fließen. „Mit dem geplanten Börsengang erhalten wir zusätzliches Kapital, das wir dafür nutzen möchten, weiter profitabel zu wachsen“, erklärte Vorstandschef Stefan Smalla in den Medien am Donnerstag.

Nach anfänglichen Verlusten schreibt die Firma nach eigenen Angaben seit dem vierten Quartal 2017 operativ schwarze Zahlen. Im ersten Halbjahr erzielte Westwing bei einem Umsatzplus von 22% auf 120 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr eine bereinigte operative Umsatzrendite von 2%, hieß es laut Medienberichten.

Derzeit hält die Berliner Start-up-Schmiede Rocket Internet rund 32% der Anteile an dem Möbelhändler. Weitere Investoren sind die schwedische Kinnevik, Access Industries und Tengelmann Ventures. Für Rocket Internet wäre es bereits die fünfte Beteiligung, die sie an die Börse bringen – erst im Juni hatte Home24 den Gang aufs Parkett gewagt; im vergangenen Jahr feierten die Rocket-Beteiligungen Delivery Hero und HelloFresh ihr Börsendebüt. Das IPO von Zalando  – die bislang erfolgreichste ehemalige Beteiligung des Berliner Start-up-Investors – erfolgte 2014. Der Aktienkurs hat sich seit dem Börsengang vor rund vier Jahren mehr als verdoppelt – 2017 erzielte der E-Commerce-Händler einen Umsatz von knapp 4,5 Mrd. EUR, bei einem Jahresüberschuss von über 100 Mio. EUR.

Für den Börsengang hat sich Westwing u.a. internationale Banken mit an Bord geholt: So sollen Berenberg und Citigroup das IPO der Münchener begleiteten. Geplant sei die Notierung im Prime Standard der Frankfurter Börse.

 

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