In 2018 verzeichnete die Euronext 29 Börsengänge, in deren Rahmen 3,6 Mrd. EUR von Unternehmen aufgenommen wurden. Im Vorjahr waren es 27 IPOs, die allerdings mit  4,2 Mrd. EUR leicht höhere Einnahmen realisierten.

Bemerkenswert jedoch: 21 der diesjährigen Neuzugänge stammen aus dem Tech-Sektor. Die Emissionserlöse lagen dabei bei 1,2 Mrd. EUR, leicht über Vorjahresniveau.

In der Mehrzahl handelte es sich um kleinere und mittelgroße Unternehmen. Unter den Börsengängen war aber auch das größte Technologie-IPO in Europa in den letzten fünf Jahren: Adyen. Die Marktkapitalisierung des FinTech-Unternehmens betrug beim Börsengang 7 Mrd. EUR, heute sind es beinahe doppelt so viel.

Börsengänge gab es 2018 auch aus der EU-Tech Hub-Initiative: MyBest und Medialab (beide Italien), AcaciaPharma (UK), Logis Confort und Barings Core (beide Spanien).

Und auch der Sekundärmarkt zeigte sich ergiebig: 49,2 Mrd. EUR wurden bis Ende November 2018 von den Unternehmen an den Euronext-Märkten aufgenommen (Equity-Transaktionen) – nach 57,9 Mrd. EUR im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die Kehrseite des guten IPO-Jahrgangs 2018 ist die Masse der verschobenen bzw. abgesagten Börsenvorhaben. An der Euronext waren es 18, in ganz Europa sogar 64 Transaktionen. Das ist eine Verfünffachung gegenüber dem Vorjahr.

Hintergründe waren nicht nur eine steigende Volatilität an den Märkten sowie Turbulenzen rund um Italien und einem potenziellen BrExit, sondern zuweilen auch schlicht überhöhte Markterwartungen seitens der Emittenten und ihrer Dienstleister.

Vor diesem Hintergrund ist die Euronext für 2019  nur „vorsichtig“ zuversichtlich –  trotz einer gut gefüllten Pipeline mit soliden IPO-Kandidaten.

Autor/Autorin

Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams des GoingPublic Magazins sowie verantwortlich für das Portal BondGuide (www.bondguide.de)