Eine neue Studie des Deutschen Aktieninstituts gemeinsam mit Rothschild & Co. belegt die steigende Bedeutung von ESG für institutionelle Investoren.

Für die Studie „ESG from the perspective of institutional investors – What listed companies should know” hat das DAI 18 internationale institutionelle Investoren mit einem gesamten verwalteten Vermögen von 14,4 Bio. EUR interviewt. Die Studie soll einen Blick hinter die Kulissen der Entscheidungsfindung institutioneller Investoren geben. Weiter soll sie Unternehmen, die sich auf die Anforderungen und Erwartungen der Investoren in Bezug auf die Umwelt-, Sozial- und Governance-Belange einstellen wollen, eine Orientierung bieten. Die Studie macht deutlich, dass die ESG Kriterien (Environment Social Governance)  nicht mehr bloß ein für wenige Investoren interessantes Randthema sind; sogar die Mehrheit der Umfrageteilnehmer beziehen diese Kriterien in ihre Entscheidungsfindung ein.

Bildquelle: DAI

Nachhaltigkeitskriterien sind damit auf dem Weg in den Mainstream der Entscheidungsfindung institutioneller Investoren. „Defizite bei ESG-Kriterien können bereits heute Auswirkungen auf Qualität, Breite und Loyalität der Aktionärsbasis haben.“ erklärt Dr. Martin Reitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rothschild & Co Deutschland GmbH, mit Blick auf mögliche Konsequenzen für börsennotierte Unternehmen. „Diese Entwicklung wird sich weiter verstärken. Wer darauf nicht reagiert, schwächt unter Umständen die Verteidigungsfähigkeit des Unternehmens gegenüber aktivistischen Aktionären oder muss mit niedrigeren Kapitalmarktbewertungen rechnen.“  Reitz rät den Unternehmen, mit den Investoren aktiv und direkt in Kontakt zu treten, um einen Dialog aufzubauen: „Investoren honorieren eine offene Kommunikation von Vorstand und Aufsichtsrat zu ESG-Themen. Um einen klaren ESG-Fußabdruck zu zeichnen, sollten Unternehmen ihre wichtigsten ESG-Faktoren identifizieren und entsprechende Ziele formulieren“, so Reitz weiter.

Bildquelle: DAI

Es ist immer sinnvoll das Gespräch mit Investoren zu suchen, besonders da sie sich in ihren Meinungen untereinander – insbesondere bezüglich der ESG-Kriterien -deutlich unterscheiden. „Es gibt unter Investoren keine einheitliche Sichtweise auf das Thema“, betont Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des DAI.

Die Studie steht auf den Internetseiten des Deutschen Aktieninstituts und von Rothschild & Co zum Download bereit.