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Die Quant.Capital GmbH & Co. KG (QCKG) entwickelt eine eigene hochtechnisierte Handelsinfrastruktur. Diese ermöglicht es, im Mikrosekunden-Bereich Finanztransaktionen am Kapitalmarkt zu lancieren. Enorm hohe Datenverarbeitungskapazität gilt in Kombination mit rasanter Handelsgeschwindigkeit als Erfolgsgarant für die Zukunft – wie Geschäftsführer Dr. Dieter Falke im Interview erklärt.

GoingPublic: Herr Falke, erläutern Sie uns zum Einstieg doch bitte die für Laien nicht ganz einfach zu verstehende Geschäftstätigkeit der QCKG.

Falke: Die Quant.Capital GmbH & Co. KG, die als Anleiheemittentin fungiert, ist ein technologiegetriebenes Fintech. Wir haben eine hochtechnische Infrastruktur aufgebaut und konzentrieren uns auf quantitativen, systematischen, algorithmischen Börsenhandel mit Fokus auf liquiditätsbereitstellenden Strategien. Wir sind ein Top Player hinsichtlich der Datenverarbeitungs- und Handelsgeschwindigkeit sowie der Technologie.

Könnten Sie das noch einmal in ein allgemein verständliches Licht rücken?

Wir machen, ironisch gesagt, das genaue Gegenteil von Warren Buffett. Er hält Aktienpositionen sehr langfristig und hofft auf Kursgewinne. Im Laufe der Jahre unterliegen diese Positionen aber großen Kursschwankungen. Wir dagegen handeln immer nur sehr kleine Positionen und halten diese auch nur sehr kurz. Das minimiert Risiken. Je kleiner die Position und je kürzer die Haltedauer, umso geringer sind natürlich Preisänderungsrisiko und Verlustpotenzial. Ein geringes Verlustpotenzial bedeutet auch geringe Erträge je Transaktion. Deshalb setzen wir auf sehr viele dieser risiko- und ertragsarmen Transaktionen, wodurch wir wiederum in der Summe sehr gut verdienen. Dabei verfolgen wir primär liquiditätsfördernde Strategien. Das heißt, wir stellen ständig Geld- und Briefkurse, ähnlich wie ein Designated Sponsor oder Market Maker. Diese passiven Strategien werden von Börsen sehr geschätzt, da sie Liquidität schaffen und damit einen reibungslosen Handel unterstützen. In geringem Umfang konzentrieren wir uns auch auf Arbitrage und können uns künftig vereinzelt auch aktive Strategien vorstellen. Mit unserer Infrastruktur sind wir in Deutschland offensichtlich singulär tätig und können bis zu 2.500 Wertpapiere handeln.

Wie verdient die QCKG dabei Geld? Wo kommt Ihre IT zum Einsatz?

Wir sind eine Eigenhandelsgesellschaft; arbeiten also mit eigenem Geld auf eigene Rechnung und erzielen hier unsere Gewinne. Wir können mit unserer Infrastruktur große Datenmengen verarbeiten und mit sehr vielen Finanzinstrumenten gleichzeitig sehr schnell handeln. Das Wachstumspotenzial ist sehr groß, da wir mit der „Big Data Infrastruktur“ zusätzliche Finanzinstrumente handeln können. Wir können unsere heutigen Börsenmitgliedschaften bei Xetra und Eurex auf zusätzliche Börsen ausweiten und auch zusätzliche Assetklassen handeln, z.B. Optionen oder Devisen. Damit steigern wir das Ertragspotenzial und streuen die Risiken noch weiter.

Also haben Sie schon konkrete Expansionspläne in der Tasche?

Nun ja, für unser Handelssystem kommen natürlich auch andere Börsen in Fragen, z.B. die Euronext sowie ein oder zwei weitere europäische Handelsplätze. Aber auch die Chicago Mercantile Exchange (CME) oder asiatische Märkte reizen uns. Hier müsste man natürlich eine Infrastruktur vor Ort aufbauen. Perspektivisch wollen wir über verschiedene Zeitzonen hinweg handeln.