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Das Digital Health-Start-up heartbeat medical hat eine Serie A-Finanzierungsrunde in Höhe von fünf Mio. EUR abgeschlossen. Die Mittel sollen zur organisatorischen Weiterentwicklung und zur Erweiterung der Fähigkeiten im Bereich Datenanalyse eingesetzt werden.

heartbeat medical: Patientenangaben für breite Versorgungssteuerung nutzbar machen

In der Qualitätssicherung, der Messung von Behandlungserfolgen und der medizinischen Forschung besteht ein großer Informationsbedarf. Hier will heartbeat medical mit seinen digitalen Lösungen ansetzen. Das Start-up macht mit seiner Software Patientenangaben zum eigenen Gesundheitsempfinden für die breite Versorgungssteuerung nutzbar.

Selbst erfasste Daten mit klinischen Daten verknüpfen

Erstmals werden durch Patienten selbst erfasste Daten (Patient Reported Outcome Measures, PROMs) zur Verbesserung von Behandlungen und Forschung systematisch mit klinischen Daten verknüpft. So können vielfältige und validierte Erkenntnisse aus klinischen Routinedaten gewonnen werden (Real World Evidence, RWE). Gemeinsam mit ärztlichem Personal entwickelt, ermöglicht heartbeat medical medizinischen Fachbereichen eine evidenzbasierte Versorgungssteuerung und der Forschung die Evaluation von Produkten und Therapien im Rahmen von Real World Evidence.

Neuinvestor btov Partners

Die Finanzierungsrunde wird geführt von Neuinvestor btov Partners und Bestandsinvestor HV Holtzbrinck Ventures. Zusätzlich erhöht der High-Tech Gründerfonds (HTGF) seine Anteile. Nach erfolgreicher Etablierung im deutschen Markt und mehrjährigem Machbarkeitsnachweis im klinischen Regelbetrieb strebt heartbeat medical nun den Ausbau der Marktführerschaft seiner als Medizinprodukt klassifizierten Plattform in der Versorgungssteuerung durch PROMs an.

Patient Reported Outcome Measures (PROMS) und Real World Evidence (RWE)

Zudem soll mit Hilfe des Investments das aktuelle Leistungsspektrum im Bereich Datenanalyse weiterentwickelt werden. Derzeit sind bereits über 200 Zentren, Register und Forschungsprojekte unter Vertrag, wodurch über 150.000 Patienten in ihren Behandlungen begleitet werden konnten.

„Das Gesundheitssystem erlebt einen fundamentalen Umbruch in Hinblick auf das Verständnis von Behandlungserfolgen”, sagt Yannik Schreckenberger, Geschäftsführer von heartbeat medical. Die tatsächlich von Patienten empfundenen Verbesserungen ihrer Lebensqualität durch konservative, operative und medikamentöse Behandlungen würden rein klinischen Daten als Entscheidungsgrundlage ebenbürtig. „Sicher erhobene, repräsentative und qualitativ hochwertige Gesundheitsdaten sind die Grundlage für nachgelagerte Innovationen“, so Schreckenberger.

Über 200 Zentren, Register und Forschungseinrichtungen setzen auf die als Medizinprodukt registrierte Plattform

Gegründet in 2014, arbeitet das 40-köpfige Team von heartbeat medical von Berlin, Köln und London aus an der Produktentwicklung und Betreuung von über 200 Zentren, Registern und Forschungsprojekten. Die Patient Reported Outcomes Daten werden in Form standardisierter Fragebögen direkt bei den Patienten erhoben und bieten Einblicke in die individuell wahrgenommenen Behandlungseffekte. Automatisch verknüpft mit klinischen Daten entsteht so eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage medizinischer und wirtschaftlicher Fragestellungen.

Die als Medizinprodukt zugelassene Plattform von heartbeat medical wird bereits vielseitig bei Therapien und Forschung sowie bei der Evaluierung medizinischer Komponenten in regulatorischen Verfahren verwendet.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.