Prof.Dr.Ing.Reinhard Straumann (1954) Quelle Straumann
Prof.Dr.Ing.Reinhard Straumann (1954)

Innovationsstärke gepaart mit einem stetigen Forschungsdrang – so könnte man die Kernphilosphie der mit dem Hauptsitz in der Schweiz ansäßigen Straumann AG umschreiben. Ein Erfolgsrezept, das das Familienunternehmen zu einem weltweit führenden Player für dentale Implantologie, Zahnerhaltung sowie regenerative Zahmedizin gemacht hat. Zusammen mit führenden Kliniken, Forschungsinstituten und Hochschulen erforscht und entwickelt Straumann Dentalimplantate, Instrumente und Prothetik für Zahnersatz und Zahnerhaltungslösungen sowie Produkte für die Geweberegeneration bzw. zur Verhinderung von Zahnverlusten. In 70 Ländern und mit über 2.400 Mitarbeitern weltweit sorgt Straumann für gleichbleibend hohe Qualitätsstandarts, für die die Schweizer berühmt sind.

Auf Expansionskurs
Die Geschichte des Familiennternehmens beginnt 1954 unter Reinhard Straumann. Dieser gründet die Dr. Ing. R. Sraumann Resarch Institute AG. Zunächst war das Unternehmen auf Metalllegierungen für die Uhrenherstellung und Materialprüfung spezialisiert. Ab 1974 dann präsentiert das Unternehmen seine ersten Zahnimplantate und das damals weltweit einstufige Implantat – zu der damaligen Zeit eine wahre Pionierleistung.

Geschäfts- und Kennzahlen, Straumann AG
Geschäfts- und Kennzahlen, Straumann AG

Im Jahr 1990 avancierte Straumann bereits zum führenden Hersteller von Osteosynthese-Implantaten. Ein Management-Buyout der Division Osteosynthese im gleichen Jahr führte zur Gründung einer seperaten Gesellschaft, die heute unter dem Namen Synthes bekannt ist. Dieser Schritt war die Geburststunde von Straumann in seiner heutigen Form. Im Jahr 1998 folgt dann der Börsengang und die Kotierung an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange.

Implantate I Quelle Straumann
Implantate

Biss aufs Börsenparkett
Straumann positionierte sich 2014 mit einer EBIT-Marge von rund 24% auf der Bühne der Global Player des Dentalmarktes. Das Basler Unternehmen, das 2012 (EBIT-Marge von knapp 7%) und 2013 (EBIT-Marge von knapp 16%) noch Marktanteilsverluste in Kauf nehmen musste, befindet sich jetzt wieder auf Wachstumskurs.

Die Schweizer rechnen 2015 damit, dass sich das Wachstum im weltweiten Implantatmarkt beschleunigen wird und das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich erzielen wird. Straumann fokussiert dabei ein nachhaltiges, langfristiges Wachstumsziel mit einer EBIT-Marge von etwa 20%.

Da der größte Konkurrent des Schweizer Unternehmens, Nobel Biocare, Mitte des Jahres vom amerikanischen Unternehmen Danaher übernommen wurde, was eine Dekotierung des langjährigen Gegenspielers zur Folge hatte, könnten die von Straumann angestrebten und nicht gerade unambitionierten Wachstumsziele in greifbare Nähe rücken.

Noch stärker nach Neuakquise
So verzeichnete Straumann im ersten Halbjahr 2015 bereits ein starkes organisches Wachstum von rund 9%, zu dem alle Geschäftssegmente und Regionen beitrugen, und dies trotz bedeutender negativer Währungseffekte durch die Währungsabkopplung des Frankens vom Euro. Aus den ersten vier Monaten seit der Konsolidierung des jüngsten Zukaufs Neodent (Brasilien) erzielte die Gruppe einen Umsatz von rund 400 Mio. CHF. Das entspricht einem Anstieg von stattlichen 11% gegenüber 2014.Letztendlich bewirkte der Zusammenschluss von Neodent und Straumann jedoch nicht liquiditätswirksame Abschreibungen in Höhe von zunächst rund 73 Mio. CHF nach Steuern, was zu zu einem Nettoverlust von 1 Mio. CHF unter dem Strich im ersten Halbjahr führte – verschmerzbar angesichts einer Marktkapitalisierung von rund 4,2 Mrd. CHF.

Fazit
Straumann ist ein Musterbeispiel, wie Familientradition und Knowhow mit dem Mut zur innovativen Veränderung im synergetischen Prozess eine stabile Wachstumsmarke auf Weltmarktniveau etablieren können – und das trotz diverser Turbulenzen im Dental- wie auch dem Währungsmarkt weiterhin eine respektablen Wachstumskurs effektiv umsetzt. Seit Generationen.

Straumann Holding AG
Straumann Holding AG

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