Das Unternehmen Merck hat gute Chancen, vom Europäischen Patentamt EPA ein Patent für seine CRISPR-Technologie zu erhalten. Wie das Unternehmen bekanntgab, hat es von der EPA eine Mitteilung zur Erteilungsabsicht – eine sogenannte „Notice of Intention to Grant” – für die von Merck zum Patent angemeldete CRISPR-Technologie zum Einsatz in einem Genomintegrationsverfahren für eukaryotische Zellen erhalten.

Mit einer Patentierung würde die CRISPR-Genomintegrationstechnologie von Merck umfangreich geschützt. Eine verwandte Patentanmeldung wurde vom australischen Patentamt im Juni 2017 bewilligt. Auf Seiten Mercks rechnet man mit positiven Entscheidungen zum Patent in weiteren Ländern, da für viele Patentämter weltweit der Status verwandter Fälle in Europa von hoher Relevanz für die Entscheidung zur Erteilung von Patenten ist.

Merck: Seit 2012 mehrere CRISPR-Patentanmeldungen

Mit der CRISPR-Genomintegrationstechnologie von Merck können Forscher eine krankheitsassoziierte Mutation durch eine vorteilhafte oder funktionale Gensequenz ersetzen. Forscher können mit dem Verfahren auch Transgene einschleusen, um Grundlagenforschung zu betreiben. Die Technologie kann ihnen beispielsweise dabei helfen, körpereigene Proteine für die visuelle Nachverfolgung in den Zellen zu markieren.

Seit 2012 hat Merk mehrere CRISPR-Patentanmeldungen getätigt. Im Mai 2017 gab Merck mit Proxy-CRISPR die Einführung einer alternativen CRISPR-Methode zur Genom-Editierung bekannt. Im Gegensatz zu anderen Systemen ermöglicht das Proxy-CRISPR-Verfahren den Zugriff auf bisher nicht erreichbare Regionen des Genoms und macht CRISPR dadurch effizienter, flexibler und spezifischer, wodurch sich Forschern mehr experimentelle Möglichkeiten eröffnen.

Maßgeschneiderte Biomoleküle für die Genom-Editierung

Das Unternehmen ist seit 14 Jahren im Bereich der Genom-Editierung tätig und konnte als erstes Unternehmen weltweit maßgeschneiderte Biomoleküle für die Genom-Editierung anbieten (TargeTronRNA-geführte Gruppe-II-Introns und CompoZr Zinkfingernukleasen). Merck stellte zudem als erstes Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Wellcome Trust Sanger Institute sogenannte „Arrayed“ CRISPR-Bibliotheken her, die das gesamte menschliche Genom abdecken.

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