Dr. Klaus Dieter Stephan, Rechtsanwalt, Hengeler Mueller, interpretierte die Ergebnisse einer Studie zur Ad-hoc-Publizität. Foto: DIRK / Eventbild-Service / Jan Haas

Bereits zum 16. Mal traf sich am 3. und 4. Juni die IR Community zur DIRK-Konferenz in Frankfurt. Am ersten Tag der Veranstaltung hatten die über 400 Besucher die Qual der Wahl zwischen zahlreichen interessanten Fachvorträgen zu verschiedensten Themen von Anlagestrategien über IPO-Modelle bis hin zu Ad-hoc-Publizität. Der Abend stand wie gewohnt im Zeichen der Verleihung des Deutschen Investor Relations Preises im festlichen Rahmen.

BaFin vs. Anwalt
In der ersten Workshop-Reihe nach der Keynote von Karen Peetz, Präsidentin der BNY Mellon, wurden die Ergebnisse einer Studie zur Ad-hoc-Publizität vorgestellt. Interpretiert wurden diese Ergebnisse von Dr. Klaus-Dieter Stephan, Rechtsanwalt bei Hengeler Mueller, und Christian Dier von der BaFin. Dabei wurden durchaus unterschiedliche Ansichten über den richtigen Zeitpunkt von Ad-hoc-Veröffentlichungen und die Definition von „unverzüglich“ deutlich. Am Ende stand die grundsätzliche Empfehlung der BaFin: „Im Zweifel ad-hoc“.

Dr. Thomas Mann, Geschäftsführer Talanx Asset Management, referierte über dieHerausforderungen der Kapitalanlage für institutionelle Anleger. Foto: DIRK / Eventbild-Service / Jan Haas

Anlegen, aber wie?
In einem weiteren Vortrag setzte sich Dr. Thomas Mann auf durchaus ironische Art und Weise mit den Herausforderungen der Kapitalanlage für institutionelle Anleger, insbesondere Versicherungen, auseinander. Denn angesichts der immer strengeren Regulierungsvorhaben (Solvency II u.a.) tritt das eigentliche Ziel der Renditeoptimierung immer mehr in den Hintergrund. Die gut unterhaltenen Zuhörer aus dem IR-Bereich beneideten den Asset Manager jedenfalls nicht um seine schwierige Aufgabe.

Dr. Wolfram Schmitt, Leiter IR, Talanx, beschrieb den steinigen Weg seines Unternehmens an die Börse. Foto: DIRK / Eventbild-Service / Jan Haas

IPO-Modell im Wandel
In den letzten Monaten sind – nach jeweils längerem Anlauf – sowohl Talanx als auch Evonik endlich an die Börse geholpert. In einer doppelten Case Study beschrieben die zuständigen IR-Manager Dr. Wolfram Schmitt (Talanx) und Tim Lange (Evonik) den steinigen Weg der beiden Großunternehmen an die Börse. Erstaunlich war zunächst das sehr große Interesse an dem Vortrag in einem überfüllten Raum, da man auf einer Investor-Relations-Konferenz eigentlich vornehmlich Vertreter von bereits börsennotierten Unternehmen erwartet. Die Zuhörer kamen jedenfalls auf ihre Kosten, denn beide IR-Manager blickten ehrlich, humorvoll und selbstkritisch auf ihre Börsengänge zurück. Künftigen Börsenkandidaten empfahlen sie, den Lehrbuch-IPO-Prozess zumindest zu hinterfragen. Ob das weniger großen und renommierten Unternehmen wie Talanx oder Evonik überhaupt möglich ist, scheint jedoch fraglich.

Elmar Baur und sein IR-Team von Kabel Deutschland sicherten sich die Auszeichnungen für beste Investor Relations im MDAX, den besten IR-Manager im MDAX und für die beste Fixed Income IR. Foto: DIRK / Eventbild-Service / Jan Haas

Kabel Deutschland holt das Triple
Der FC Bayern München gewann in dieser Saison alle drei möglichen Titel. Ein ähnlicher Erfolg gelang beim Deutschen Investor Relations Preis Elmar Baur und seinem IR-Team von Kabel Deutschland, in Unterföhring vor den Toren Münchens beheimatet. Er sicherte sich die Auszeichnungen für beste Investor Relations im MDAX, den besten IR-Manager im MDAX und für die beste Fixed Income IR. Mehr geht nicht.

Weitere Eindrücke von der DIRK-Konferenz finden Sie auf der Facebook Seite von goingpublic.de.

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