Laut einer aktuellen Studie des IMS Institute for Healthcare Informatics sorgen mehr Innovationen bei Spezialarzneimitteln, der verbesserte Zugang von Patienten zu Medikamenten sowie weniger Patentabläufe für einen Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel um bis zu 30%. Dabei wird der jährliche Ausgabenzuwachs im diesem Jahr mit etwa 70 Mrd. USD seinen Höhepunkt erreichen. Im vergangenen Jahr lag der Zuwachs noch bei 44 MRD. USD, 2012 gar bei 26 Mrd. USD.

Insgesamt werden, so die Studie, die weltweiten Gesamtausgaben für Pharmazeutika bis 2018 um 305 bis 335 Mrd. USD zunehmen. Durchschnittlich werden die Kosten jährlich um 4 bis 7% steigen, was vielerorts mit erhöhten Pro-Kopf-Ausgaben für Medikamente einher gehen wird.

„Das gesteigerte Ausgabenwachstum, welches wir für die kommenden fünf Jahre prognostizieren, spiegelt eine ungewöhnliche Kombination aus höheren Ausgaben aufgrund einer Vielzahl neuer, innovativer Arzneimittel und geringeren Einsparungen durch Patentabläufe wider“, erklärt Murray Aitken, IMS Health Senior Vice President und Executive Director, IMS Institute for Healthcare Informatics. „Dies zeigt sich besonders in diesem und im kommenden Jahr in den entwickelten Ländern, gerade in den USA, auf die mehr als ein Drittel des Weltmarktes entfallen.“

Der größte Anteil des Wachstums bis 2018 entfällt auf die USA und Japan. In Frankreich, Deutschland, Spanien, Großbritannien und Italien bremsen hingegen Kostendämpfungsmaßnahmen die Wachstumsraten. Allerdings sorgt das zunehmende Marktvolumen dafür, dass der Markt insgesamt weiter wächst.

Rund ein Viertel der weltweiten Arzneimittelausgaben entfällt weiterhin auf die 21 sogenannten „aufstrebenden“ Länder. Dort wird der Zugang der Bevölkerung zur medizinischen Versorgung sukzessive ausgebaut. Hintergrund sind das allgemeine Wirtschaftswachstum sowie Bestrebungen der Regierungen nach einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung. Dabei werden über 80% der vorausgesagten Arzneimittelausgaben auf Nicht-Marken-Medikamente, einschließlich der vermehrten Nutzung biologischer Therapeutika, entfallen. China als bereits heute zweitgrößter Arzneimittelmarkt der Welt, wird 2018 ein Ausgabenniveau von 155 bis 185 Mrd. USD erreichen. Dort steigert die Umsetzung von Gesundheitsreformen die Nachfrage nach Arzneimitteln. Gleichzeitig wird über die Preisgestaltung zunehmend Einfluss auf die Wachstumsraten insgesamt genommen.

Höhere Ausgaben werden auch bei Spezialarzneimitteln erwartet, vor allem bei Medikamenten, die Patienten neue Behandlungsmethoden ermöglichen, einen therapeutischen Durchbruch oder Heilung bringen und damit oftmals Komplikationen oder Krankenhausaufenthalte reduzieren und gleichzeitig die Ergebnisse verbessern. Fortschritte werden sich insbesondere bei der der Krebsbehandlung, bei Autoimmun- und Atemwegserkrankungen sowie der antiviralen und immunsuppressiven Therapie zeigen. Der Zuwachs an innovativen Krebsmedikamenten wird weiter anhalten und zu den weltweiten Ausgaben im Bereich der Onkologie-Arzneimittel beitragen, ebenso wie neue und wirkungsstarke Medikamente gegen Hepatitis C.

Ebenso gehen die Macher der IMS-Studie davon aus, dass bis 2018 jährlich eine hohe Anzahl neuer Wirkstoffe auf den Markt kommen wird. Über 2.000 Produkte befinden sich derzeit in einer späten Phase der klinischen Entwicklung, davon rund ein Viertel aus dem Bereich der Krebsbehandlung.

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