Die Aesculap AG, die Chirurgie-Sparte des Gesundheitskonzerns B. Braun, beteiligt sich an der Advanced Osteotomy Tools AG (AOT). Das Schweizer Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet ein computergestütztes Lasersystem für die Knochenchirurgie. AOT sicherte sich mit einer Serie C-Finanzierungsrunde und einer damit verbundenen Nachzeichnungsfrist insgesamt 11,5 Mio. CFH. Hierbei konnte die AOT AG unter anderem die Aesculap AG als Investor gewinnen. Der Betrag wird für den Abschluss der Entwicklung sowie für Studien und Tests verwendet, welche 2018 zur CE-Zertifizierung des CARLO-Systems führen sollen.

 

Knochen punktgenau durchtrennen

Das CARLO-System (Cold Ablation Robotguided Laser Osteotome) von AOT vereint die neue Lasertechnik mit einem für die direkte Zusammenarbeit von Mensch und Maschine konstruierten kleinen und leichten, taktilen Roboterarm und einer integrierten, weitgehend intuitiv bedienbaren 3D Planungs-, Navigations- und Kontrollsoft- und Hardware in einem ergonomisch günstigen System. Dieses erlaubt dem Chirurgen jederzeit die komplette Kontrolle über das universelle Osteotomie-Gerät.

 

Erste Zertifizierung weltweit?

Es wird erwartet, dass CARLO als weltweit erster medizinischer, taktiler Roboter zertifiziert wird, der Knochen berührungsfrei mit kalter Lasertechnologie schneiden kann. Das Gerät ermöglicht dem Chirurgen Knochenoperationen mit einer dem Menschen nicht möglichen Präzision. Zudem erlaubt es frei definierte, gebogene und funktionelle Schnittkonfigurationen, die mit konventionellen Instrumenten nicht möglich sind und die weitgehend auf individuelle Patienten oder spezielle Implantate abgestimmt werden können.

 

Eine neue Robotergeneration, speziell entworfen für die direkte und sichere Zusammenarbeit mit Menschen, soll dabei eine größtmögliche Sicherheit für Arzt und Patient garantieren. Dabei handelt es sich um „echte“ Roboter, im Gegensatz zu den häufig inkorrekt als „Chirurgieroboter“ bezeichneten Telemanipulatoren, die für minimal invasive Bauchchirurgie weit verbreitet im Einsatz sind.

 

Pionier der Roboter-basierten Knochenchirurgie

Die aus einem Spin-off des Universitätsspitals Basel hervorgegangene AOT gilt als Pionier der Roboter-basierten Knochenchirurgie mittels „kalter“ Laser-Photoablation. Vor dieser Erfindung durch AOT hatten mehr als 50 Jahre Forschung an medizinisch einsetzbaren Lasertechnologien Erfolge u.a. in Dermatologie und Ophthalmologie erzielt. In der Knochenchirurgie hatte sich aber bisher keine Lösung gefunden, die das Knochengewebe im Bereich von Laser-Schnittflächen intakt und vital erhält.

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