Stada-Hauptsitz-BadVilbel
Am Hauptsitz in Bad Vilbel stellt Stada billige Generika für diverse Indikationen her. Quelle/Rechte: Stada AG

Der deutsche Generikahersteller Stada baut seine Aktivitäten im Bereich der generischen Biologicals nun wie erwartet weiter aus. Mit der Einlizenzierung des von Apotex Inc. entwickelten und erst in diesem Jahr von der EU zugelassenen Filgrastim-Nachahmers Grastofil will Stada dem Platzhirsch Amgen Marktanteile abluchsen. Mit der Unterzeichnung der Distributionsvereinbarung verfolgt Stada seine Strategie, durch Einlizenzierung hochwertige Biosimilars in sein generisches Portfolio zu bringen, konsequent weiter.

Nachdem Stada im Jahr 2007 als erster Generikahersteller die Zulassung für ein Nachahmerprodukt von EPO (Erythropoietin), das gegen Anämie zum Einsatz kommt, erhielt, hat sich der Markt mit den sogenannten Biosimilars zwar nur moderat entwickelt. Wie viel Stada mit Biosimilars jährlich erwirtschaftet ist aber nicht bekannt, da der Generikahersteller diese Zahlen bisher nicht veröffentlicht. Dass Stada an die Zukunft des Marktes mit Biosimilars glaubt, beweist nicht nur der neue Deal sondern auch ein Blick auf die Umsatzzahlen des Originals. Das von Amgen vermarktete Originalpräparat Filgrastim hat laut IMS Health im Jahr 2011 alleine in Europa einen Umsatzpeak von 841 Mio. EUR erzielt.

Nachahmerversion hat Blockbusterpotenzial
Stada schätzt das Markpotenzial für eine deutlich billigere Nachahmerversion in Europa auf rund eine Milliarde EUR. Finanzielle Details zum aktuellen Deal mit den Kanadiern wurden nicht bekannt gegeben. Der Wirkstoff in Original wie Nachahmer – G-CSF – findet bei Neutropenie, einem krankhaften Mangel an bestimmten weißen Blutzellen, den neutrophilen Granulozyten, Einsatz. Eine Neutropenie wird häufig als Nebenwirkung von Chemotherapien beobachtet. G-CSF findet aber auch bei Knochenmarktransplantationen Anwendung und wird zur Steigerung der Anzahl hämatopoietischer Stammzellen im Blut im Vorfeld einer Entnahme dieser Zellen im Rahmen einer Stammzellentransplantation verabreicht. Stada will bereits im kommenden Jahr mit dem Verkauf von Grastofil an den Start gehen.

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