Die Börsenpläne von Siemens Healthineers nehmen Gestalt an: So teilte der Konzern am Montag mit, dass der Börsengang in der ersten Jahreshälfte 2018 erfolgen soll –  vermutlich wird die Börsennotiz aber bereits vor Ostern über die Bühne gehen.

Bei dem Börsengang handele es sich um eine Zweitplatzierung von Aktien aus den bestehenden Anteilen von Siemens, hieß es in einer Pflichtmitteilung. Die Mehrheit der Aktien an Siemens Healthineers bleibt langfristig bei Siemens. Der Börsengang ist im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Börse geplant.

„Siemens Healthineers ist jetzt bereit für sein Börsendebüt“, erklärt Michael Sen, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Siemens Healthineers und Vorstandsmitglied von Siemens. „Wir haben hart dafür gearbeitet, nun ein so spannendes Geschäft an die Börse zu bringen und erwarten, dass Siemens Healthineers seine Stärken nach dem Listing noch effektiver einsetzen kann.“

Die Siemens-Tochter erzielte 2017 einen Umsatz von knapp 14 Mrd. EUR, bei einem Profit von 2,5 Mrd. EUR.

Siemens Healthineers ist in mehrere Teilbereiche aufgeteilt: Marktführer sei nach Unternehmensangaben der Geschäftsbereich Imaging, der sich vor allem auf das Thema Innovation spezialisiert hat. Im Bereich Diagnostics hat Siemens Healthineers vor kurzem Atellica Solution eingeführt – diese soll nach eigenen Angaben einer der zentralen Wachstums- und Rentabilitätstreiber für das Segment werden. Im Bereich Labordiagnostik seien bereits erste 100 Systeme ausgeliefert worden. Darüber hinaus profitiere Siemens Healthineers vom stark wachsenden Bereich Advanced Therapies.

Wachstumsbeschleunigung und Dividendenzahlungen

Für die Kernmärkte von Siemens Healthineers mit einem geschätzten Volumen von mehr als 50 Mrd. EUR pro Jahr wird von 2016 bis 2021 ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 3-5% erwartet -unterstützt durch Entwicklungen wie eine wachsende und alternde Bevölkerung, die Zunahme chronischer Erkrankungen, den verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung in aufstrebenden Ländern sowie den technologiegetriebenen Wandel.

Mit seiner Strategie 2025 beabsichtige Siemens Healthineers, das Umsatzwachstum mit Margenausweitung zu beschleunigen. Das Unternehmen plane eine Dividendenausschüttungsquote von 50 bis 60% des Nettoertrages. Zudem wird ein Verschuldungsfaktor (Verhältnis der Nettoverschuldung einschließlich Pensionsverbindlichkeiten zum EBITDA) von 1,5x nach Börsengang die finanzielle Flexibilität bereitstellen, um die sich bietenden Möglichkeiten ergreifen zu können. Siemens Healthineers wird weiterhin vollständig im Konzernabschluss von Siemens konsolidiert werden.

Deutsche Bank, Goldman Sachs International und J.P. Morgan agieren bei der geplanten Transaktion als Joint Global Coordinators. Zusammen mit BNP Paribas, BofA Merrill Lynch, Citigroup und der UBS Investment Bank stellen sie die Joint Bookrunners dar. Berenberg, Commerzbank, HSBC, Jefferies, Nordea, RBC und UniCredit wurden als Co-Lead Manager bestimmt.

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