Exosome Diagnostics mit Sitz und New York und einer Niederlassung im Biotech Campus in Martinsried bei München forscht an neuen diagnostischen Verfahren zur exakten Messung von Ribonukleinsäuren (RNAs) in Exosomen. Die 30 bis 90 nm großen Vesikel werden von Zellen, auch Tumorzellen, an die Umgebung abgegeben und beinhalten zelltypische RNAs. Deren exakte Analyse dient beispielsweise der Ermittlung von Gen-Signaturen bösartiger Tumore und soll zu individuelleren Therapien beitragen. Je nach Herkunft der Exosomen erlaubt die Technologie die Klärung einer Reihe von Fragen im Krankheitsgeschehen.

Für Qiagen ist es das erste Mal

Für Qiagen und Arcus Ventures, die auch als Konsortialführer fungierten, ist es die erste Exosome-Finanzierungsrunde. An der Serie B Finanzierung beteiligten sich auch die Altinvestoren Tiger Partners LP, CD Ventures, Monashee Capital, NGN Capital sowie Forbion Capital Partners. Mit den frischen Mitteln soll die proprietäre Technologie-Plattform und die darauf basierenden Diagnostika vorangebracht werden. Primäres Ziel, den PCR-basierten Urintest, der neben dem PSA-(Prostataspezifisches Antigen)-Wert weitere wichtige Biomarker erfasst, noch in diesem Jahr zur Marktreife zu führen. Der Test EXO106 dient der Diagnostik beim Prostatakarzinom und könnte die in vielen Fällen überflüssige Prostatabiopsie vermeiden helfen.

Eine Million Fördermittel vom Bund

Zusammen mit Branchenprimus Qiagen – der wohl auch wegen der erfolgreichen Kit-Entwicklungen im Spitzencluster bei Exosome eingestiegen ist – soll nun der aus dem Projekt EXO501 hervorgegangene Test zur Diagnose des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) vorangetrieben werden. Nach Beendigung der Entwicklung wird sich Qiagen um die Einreichung der Zulassungsunterlagen bei der amerikanischen FDA kümmern. Das Kooperations-Projekt mit der LMU München wurde im Rahmen des Münchener Spitzenclusters „m4 – Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien“ vom Bundesforschungsministerium mit etwa einer Million EUR gefördert.

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