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Die Division Consumer Health von Bayer hat eine neue Geschäftseinheit gegründet, die sich auf die Entwicklung neuer Precision-Health-Produkte in allen Kategorien der alltäglichen Gesundheit konzentriert. Bayer will dort nach eigenen Angaben vorrangig Produkte entwickeln, mit denen Menschen verstärkt ihre eigene Gesundheit mit digitalen Lösungen überwachen und kontrollieren können. So sollen auf Grundlage persönlicher Erkenntnisse und neuer Verabreichungsmechanismen fundierte Entscheidungen ermöglicht werden.

Bayer: Verbraucher wünschen stärkere Personalisierung

Die Gesundheitsbranche befindet sich im Umbruch: Verbraucher wünschen sich mehr Möglichkeiten zur Vorhersage und Vorbeugung von Krankheiten sowie bessere Lösungen zum persönlichen Gesundheitsmanagement. Dies ging aus einer im Auftrag von Bayer durchgeführten Analyse hervor, wonach 80 % der Verbraucher weltweit bereits eine stärkere Personalisierung im Hinblick auf medizinische Lösungen bevorzugen. Technologische Fortschritte haben eine Vielzahl an neuen digitalen Produkten hervorgebracht – zum Beispiel in Form von Apps, aber auch im Rahmen von Diagnose- und Therapieverfahren. Das Schließen der Lücke zwischen Überwachung, Sensibilisierung und Diagnose auf der einen Seite und Aufklärung, Behandlung und Prävention auf der anderen Seite sei der Schlüssel dafür, dass Verbraucher sich vollumfänglich um ihre eigene Gesundheit kümmern können, so der Konzern.

Der neue Geschäftsbereich von Bayer für Precision Health will genau an dieser Stelle ansetzen, indem er digitale und digital gestützte Möglichkeiten für die Gesundheitsversorgung von Verbrauchern identifiziert. Der Geschäftsbereich wird im Unternehmen integriert sein und sich aus Führungskräften mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und Erfahrungen zusammensetzen. Der Fokus wird darauf liegen, Bedürfnisse in Kernbereichen der alltäglichen Gesundheit zu bedienen. Es sollen neue evidenzbasierte und maßgeschneiderte Produkte herausgebracht werden, die ein umfassendes und individuelles Gesundheitsmanagement ermöglichen. Auch die globale Skalierung von Technologien wird im Fokus stehen. Auch die Zusammenarbeit mit Start-ups im digitalen Bereich soll ausgebaut werden.

Bayer ist bereits auf dem Gebiet der Präzisionsmedizin aktiv. Gemeinsam mit seinem Partner Ada Health führte das Unternehmen im Jahr 2021 diverse Pilotprojekte durch, um die KI-gestützte Bewertung von Symptomen in mehrere seiner Marken einzubinden. Auf diese Weise können Verbraucher lernen, ihre Symptome besser zu verstehen, und erfahren, wie sie behandelt werden können.

Anfang dieses Jahres legte Bayer mit einer von HUMA unterstützten Herzrisikobewertung den Grundstein für ein neues herzmedizinisches Gesundheitssystem in den Vereinigten Staaten. Die Risikobewertung erfolgt vollständig digital und ohne die Notwendigkeit einer Blutabnahme oder körperlichen Untersuchung. Die Verbraucher erhalten eine Einschätzung ihres persönlichen Risikos, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Darüber hinaus hat der Konzern die Entwicklung einer Reihe von weiteren Projekten vorangetrieben, die voraussichtlich noch in diesem Jahr eingeführt werden sollen.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.