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Die weltweiten Dividenden verringerten sich im dritten Quartal 2020 um 55 Mrd. USD auf 329,8 Mrd. USD. Das entspricht einem Minus von 11,4 Prozent auf bereinigter und 14,3 Prozent auf absoluter Basis. Jedes dritte Unternehmen strich oder kürzte seine Dividende. Das geht aus dem Global Dividend Index von Janus Henderson hervor. Immerhin – einige Firmen holen ihre Ausschüttungen inzwischen nach.

Das Coronavirus wirkt sich direkt auf die Konten von Aktionären aus. In Folge der Pandemie hat jedes dritte Unternehmen weltweit im dritten Quartal Dividenden gekürzt oder gestrichen. Nordamerika kam vergleichsweise glimpflich davon: Auf bereinigter Basis blieben die Dividenden beinahe unverändert – bedingt durch niedrigere Sonderzinsen fielen sie absolut gesehen jedoch um 4,7 Prozent. In den USA kürzte oder strich jedes sechste Unternehmen die Dividende. Anders in Kanada: Dort hat die Pandemie einen milderen Verlauf genommen und die Dividenden legten sogar um 2,9 Prozent zu – im 15. Quartal in Folge.

In Europa fielen die Dividenden auf bereinigter Basis um 26,8 Prozent –immerhin weniger drastisch als im zweiten Quartal des Jahres, als das Minus 36,9 Prozent betrug. In Deutschland holten einige Firmen Ausschüttungen sogar nach, ebenso in Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden. Die meisten zahlten allerdings dennoch deutlich weniger als ursprünglich beabsichtigt.

In Asien sanken die Ausschüttungen auf bereinigter Basis um 12,8 Prozent. Die australischen Ausschüttungen brachen am stärksten ein, verantwortlich waren massive Kürzungen im Bankensektor. Anders in Hongkong: Die Dividenden stiegen auf bereinigter Basis um 9,9 Prozent – so extrem wie in keinem anderen Industriestaat. Die meisten Unternehmen erhöhten ihre Ausschüttungen.

Janus Henderson geht davon aus, dass die schlimmsten Dividendenkürzungen vorbei sind. Mit einem erneuten Anstieg rechnen die Experten allerdings nicht vor Ende des ersten Quartals 2021. Europa ist mit am stärksten von Kürzungen und Streichungen betroffen, Nordamerika dagegen zeigt sich deutlich robuster. Insgesamt erwartet Janus Henderson für 2020 einen Rückgang der Dividenden um 17,5 Prozent im besten Fall sowie um 20,2 Prozent im schlimmsten Fall. Das Best-Case-Szenario bedeutet einen Rückgang der Ausschüttungen um 224 Mrd. USD auf 1,2 Bio. USD.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab