Das Debüt der Aktie am Neuen Markt ist für den 8. August vorgesehen. Im Konsortium sind die BW Bank (Lead), Sal. Oppenheim, die SchmidtBank und ConSors. 3,44 Mio. Aktien (incl. Greenshoe von  300.000 Stück), von denen 2,9 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen, sollen plaziert werden. Der Free-Float würde bei voller Ausübung der Mehrzuteilungsoption 32,8 % betragen.

eJay bietet eine selbstentwickelte Software an, die 1997 als „Dance eJay“ den Sprung in die Top Ten der deutschen „Software-Charts“ schaffte. Über 1 Mio. der knapp 100 Mark teuren Softwareprodukte „made in Schwaben“ wanderten seither in verschiedenen Versionen über die Ladentheken. Komplettiert wurde die Produktpalette mit einer MP3-Software, der Schaffung eines Musik-Portals und der Herausgabe des „WEB-MUSIC-MAG“- Printmagazins. eJay beschäftigt derzeit an den Standorten Stuttgart, London und Stockholm rund 70 Mitarbeiter.

 

In Zukunft wollen die Stuttgarter sich verstärkt dem Online-Geschäft widmen. Für die Zielgruppe der unter 35jährigen soll eJay laut Vorstandschef und Unternehmensgründer Helmut Schmitz „in Sachen Musik als Komplettanbieter dienen“. Dafür wurde neben der Software ein Internetportal samt Net-Radio, Charts, Fanartikel-Boutique, Ticketbörse usw. geschaffen. Zusammen mit Partnern wie MTV, BBC, RTL oder NRJ sollen der Bekanntheitsgrad der Marke und die Internet-Besuchszahlen von derzeit 2 Mio. Page-Impressions im Monat weiter ausgebaut werden. Auch von der Weiterentwicklung der Internet-Technologie in Richtung Set-Top-Boxen oder Handy will eJay als Content-Lieferant profitieren.

Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit mit dem Softwareverkauf immer positive Ergebnisse erzielen können. Durch die Ausrichtung auf e-Commerce fallen zusätzlich zu den Kosten des Börsengangs hohe Investitionen in den Bereichen Marketing und Vertrieb an. Dadurch werden die Ergebnisse der Jahre 2000 und 2001 mit -0,15 bzw. -0,07 Euro je Aktie negativ ausfallen. Sollte die Positionierung der Marke jedoch nach Plan laufen, so sollen 2002 bei einem Umsatzvolumen von 30,4 Mio. Euro wieder 1,7 Mio. Euro (0,21 Euro je Aktie) verdient werden. Dies würde am oberen Ende der Preisspanne ein 2002er KGV von 24 bedeuten. Für 2001 errechnet sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,7. Die Aktie erscheint damit nicht überteuert. Größere Zeichnungsgewinne sind trotzdem nicht zu erwarten. Von der Unternehmensgeschichte überzeugte Musikfreaks, können eine überschaubare Position in ihr Portfolio aufnehmen.

Ausführliche Informationen zum Unternehmen finden Sie auch im aktuellen GoingPublic Magazin 08/2000, Seite 30.

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