Bildnachweis: Oncgnostics.

Das in Hong Kong ansässige Unternehmen Grande Bio-tech Co. Ltd. investiert in Millionenhöhe in das Jenaer Unternehmen für Diagnostik Oncgnostics GmbH. Oncgnostics entwickelte den Krebstest Gyntect zum schnellen Nachweis von Gebärmutterhalskrebs. Dieser Test wird seit 2022 in Kooperation auch in China mit ansässigen Geschäftspartnern vertrieben und eingesetzt. Nach diesem Einsatz des Tests von Oncgnostics in China entscheidet sich das Unternehmen Grande Bio-tech Co. Ltd. Nun für ein finanzielles Engagement. Ziel ist der vertriebliche Ausbau auch in den ASEAN-Staaten für die von Oncgnostics entwickelten Tests.

Oncgnostics: bm-t und HTGF ermöglichten Deal

Der Test Gyntect erhielt nach langjähriger enger Zusammenarbeit mit Oncgnostics‘ chinesischem Partner im Jahr 2022 die Zulassung für den chinesischen Markt. Seitdem wird der Test in China unter dem Namen GongAnLi eingesetzt. „Nicht jedes medizinische Produkt erhält eine Zulassung für China. Wir haben es geschafft. Nun kommt der nächste Schritt, nämlich ganz Asien“, sagt Dr. Alfred Hansel, Geschäftsführer bei Oncgnostics und verantwortlich für die internationale Geschäftsentwicklung.

„Oncgnostics ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Unternehmen aus Thüringen auf Weltniveau arbeiten und neben Kunden auch Investoren begeistern können. Deswegen bauen wir unser Engagement mit Hinblick auf die Pipeline Produkte bei Oncgnostics weiter stark aus“, so Michael Thiele, Senior Investment Manager bei der bm-t, Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH.

Gyntect ist ein Abstrichtest, der binnen weniger Stunden sehr genau klärt, ob eine Krebsvorstufe oder ein Tumor am Gebärmutterhals vorliegen. „Eine sonst übliche monatelange Unsicherheit bis zur Folgeuntersuchung gibt es somit nicht mehr“, erklärt Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leiterin. Gleichzeitig kann im Falle eines erhöhten Krebsrisikos oder Krebserkrankung schneller behandelt werden. Der Nachweis ermittelt Veränderungen am Zellerbgut und kommt ohne operative Gewebeentnahme aus.

Das aus der Universitätsklinik Jena ausgegründete Biotech-Start-Up entwickelt basierend auf epigenetischen Veränderungen im Erbgut molekularbiologische Tests für die Krebsdiagnostik. Mit Gyntect brachte das Unternehmen eine Neuheit im Bereich der Gebärmutterhalskrebsvorsorge auf den Markt. Derzeit entwickelt das Start-Up weitere Tests für Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich. Das Kollegium aus Forschern um die Gründer Dr. Alfred Hansel (CEO) und Dr. Martina Schmitz (CSO) gewann für seinen Diagnoseansatz unter Anderem zweimal den Innovationspreis Thüringen (2014, 2017).

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.