Grünes Licht vom Aufsichtsrat: Handelsriese Metro will sein russisches Großmarktgeschäft noch in diesem Sommer an die Börse bringen. Die Metro-Aktien legten nach Bekanntgabe der Börsenpläne um 2% zu. Aufsichtsratschef Franz Markus Haniel betont die Möglichkeit, durch den Börsengang das Wachstumspotenzial des russischen Großhandelsgeschäfts zu realisieren.

Laut Konzernangaben sollen bis zu 25% der Anteile des Russlandgeschäfts innerhalb der ersten Jahreshälfte 2014 an der Börse in London notieren. Rund 1 Mrd. EUR könnte der Anteilsverkauf dem Düsseldorfer Konzern einbringen. Als mögliche Konsortialbanken werden bereits Goldman Sachs und die russische Sberbank gehandelt.

Die Bewertungen der Analysten fallen unterschiedlich aus: Barclay-Analysten halten bei einem operativen Gewinn von 480 Mio. EUR eine Bewertung von insgesamt bis zu 6 Mrd. EUR für möglich. Citi-Analysten halten sogar 7 Mrd. EUR für möglich, da das Russland-Geschäft als „Star mit versteckten Werten“ im Metro-Reich gelte.

Seit dem Einstieg des Handelsriesen in den russischen Markt vor 14 Jahren hat Metro rund 70 Cash-Carry-Großmärkte in Russland aufgebaut, deren gemeinsamer Jahresumsatz zuletzt bei 4 Mrd. EUR lag. Damit ist die russische Cash&Carry-Sparte der profitabelste Regionalmarkt für Metro und rangiert hinter dem deutschen Heimatmarkt zusammen mit Frankreich auf Platz zwei der Cash&Carry-Umsatzbringer. In Russland rangiert Metro mit einem Umsatz von rund 4,1 Mrd. EUR auf Platz vier – hinter den Konkurrenten X5, Magnit und der französischen Auchan-Gruppe.

Mit dem Emissionserlös soll das Wachstum auf dem russischen Markt weiter forciert werden, heißt es aus Expertenkreisen. Auch ein Schuldenabbau sei denkbar, erklärte Metro-Aufsichtsratschef Haniel.

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