Bildnachweis: iFunded.

Über ein Reverse IPO haben sich die iEstate GmbH, das Unternehmen hinter der Plattform iFunded, und die Klickown AG zusammengeschlossen und sind in den Börsenmantel der bereits in Stuttgart notierten Investunity AG geschlüpft. Zeitnah will das neue Management das Investoreninteresse testen: eine Barkapitalerhöhung steht an. iFunded-Mitgründer Michael Stephan im Interview zu den Motiven für das IPO und den geplanten nächsten Wachstumsschritten.

GoingPublic: Herr Stephan, Sie haben iFunded mitgegründet – erklären Sie bitte kurz, was die Plattform macht.

Michael Stephan: iFunded ist eine Vermittlungsplattform für Mezzaninekapital. Private Anleger stellen Kapital zur Verfügung, das wir an Immobilienentwickler weitervermitteln. Unsere Nutzer können auf der Plattform volldigital einen Darlehensvertrag abschließen: Kapital für die Refinanzierung einer Bestandsimmobilie oder die Neuentwicklung eines Projekts. Zudem bieten wir Wertpapiere in Form von Immobilienanleihen an.

Welche Vorteile hat der Anleger?

Unsere Anleger erhalten Zugang zu Immobilienprojekten, die im Normalfall nur größeren Investorengruppen vorbehalten sind. Schon mit 500 EUR kann sich der Privatanleger beteiligen. Auf die Investitionen gibt es 5% bis 6% Zinsen pro Jahr, bei einer Laufzeit von nur zwölf bis 36 Monaten.

Es hat sich jüngst einiges getan im Unternehmen: Sie haben sich mit Klickown zusammengeschlossen…

Im vergangenen Jahr haben wir uns das erste Mal über diese Möglichkeit unterhalten. Wir haben schnell gesehen, dass sich die Geschäftsmodelle von iFunded und Klickown gut ergänzen: iFunded hat sich seit Gründung 2015 als eine der ersten digitalen Investmentplattformen vor allem mit der technischen Abwicklung von Investitionen beschäftigt, alle nötigen Lizenzen erworben und auch Kryptowährung schon als Zahlung zugelassen. Klickown wiederum ist spezialisiert auf die Blockchain-Technologie, die im Markt immer relevanter wird. Es macht absolut Sinn, einen Player an Bord zu holen, für den Blockchain das Kerngeschäft ist – Klickown war die ideale Ergänzung.

Hier lesen Sie mehr zum Reverse IPO von iFunded und Klickown.

…und beide Firmen über ein Reverse IPO an die Börse gebracht.

Für uns ist das der konsequente nächste Schritt. Wir haben das „Window of Opportunity“ am Kapitalmarkt erkannt und uns entschieden, unseren Anlegern nicht nur Investitionen in Immobilienprojekte anzubieten, sondern auch direkt an der Entwicklung unserer Unternehmen zu partizipieren. Das Börsenumfeld ist wieder interessant geworden, allein im letzten Jahr haben über 2 Millionen neue Anleger die Börse für sich entdeckt.

Dazu haben Sie beide Unternehmen in die Investunity AG eingebracht.

Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung haben wir die Anteile der Klickown AG und der iEstate GmbH, die hinter iFunded steht, in die Investunity AG eingebracht. Sie ist derzeit im Freiverkehr der Börse Stuttgart gelistet und wir planen einen Wechsel in den regulierten Markt.

Planen Sie zeitnah eine Kapitalerhöhung für das neu geschaffene Unternehmen?

Wir haben in der Vergangenheit Interesse von Investoren gesehen und erhalten gutes Feedback aus dem Markt – wir arbeiten gerade mit einer renommierten Bank an einer Barkapitalerhöhung.

Welche Wachstumsschritte sollen folgen?

Die Reise beginnt erst – nachdem wir in den ersten Jahren die Plattform auf die Beine gestellt haben und jetzt die Technologie von Klickown integriert ist, soll es schwerpunktmäßig darum gehen, weitere Anleger zu überzeugen, auch im Segment von vermögenden Privatinvestoren bis hin zu Family Offices. Zudem wollen wir über den Kapitalmarkt die nötigen Mittel einsammeln, um andere Anbieter zu übernehmen und über eine M&A-Strategie zu wachsen.

Wer leitet das neue Unternehmen?

Nikolai von Imhof, den wir im letzten Jahr als neuen iFunded-Geschäftsführer eingesetzt haben, wird das Unternehmen leiten. Den Aufsichtsrat der neuen börsennotierten AG besetzen neben Frank Kewitz, Einar Skjerven, und Matthias Moser, ehemaliger Deutschland-CEO der Fortress Investment Group.

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Warum sollte ein Anleger in die neue AG investieren?

Wir bieten die Option, von zwei strategischen Ausrichtungen zu profitieren: Einerseits betreiben wir ein konservatives digitales Vermittlungsgeschäft, für das sich der Bedarf stetig erhöht – wir verzeichnen immer mehr Investoren und Mitglieder auf der Plattform. Andererseits integrieren wir das innovative Thema Blockchain-Technologie. Anleger beteiligen sich also an einem soliden Unternehmen das gleichzeitig Upside-Potenzial über Innovation bietet.

Herr Stephan, vielen Dank für das Interview.

Autor/Autorin

Isabella-Alessa Bauer