Anlässlich einer Ausstellungeröffnung hat der Geschäftsführer des Orthopädie-Spezialisten Ottobock Hans Georg Näder den Start des firmeneigenen Otto Bock Future Labs in Berlin verkündet. Mit dem Projekt im Wert von rund 40 Mio. EUR will sich das Unternehmen stärker mit der Berliner Start-up-Szene vernetzen. Der Sitz des Future Labs wird auf dem Gelände der ehemaligen Berliner Bötzow-Brauerei sein, die Eröffnung ist in wenigen Wochen vorgesehen.

Das Gelände wurde bereits in 2010 von Hans Georg Näder erworben. Seitdem wird es sukzessive zu einem Zentrum für Medizintechnik, Kultur und Lebensart ausgebaut. Ein Teil der Rämlichkeiten ist für das Otto Bock Future Lab reserviert. Dort werden künftig rund 200 Mitarbeiter in einem Think Tank, der Design Academy sowie in der laut Unternehmensangaben „weltweit modernsten orthopädischen Werkstatt“ tätig sein. Im Mobility Concept Store können Ottobock-Produkte gekauft werden, parallel werden in einer angeschlossenen gläsernen Rollstuhlmanufaktur auf den einzelnen Kunden zugeschnittene Mobilitätslösungen hergestellt.

Mit der Einrichtung des Future Labs will Ottobock den zunehmenden Herausforderungen einer digitalisierten Wirtschaft begegnen. Unter Umständen will das Unternehmen sein Spezialwissen mit dem von Digitalfirmen wie Google, Microsoft oder Apple teilen. Firmenchef Näder erhofft sich vor allem eine gegenseitige Befruchtung von Medizintechnik-Firmen und auf dem Gelände angesiedelten Start-ups. Ein „Inkubator für zukunftsgerichtete Gedanken- und Entwurfskonzepte junger Unternehmen“ soll die Zusammenarbeit unterstützen. Eines der Start-ups ist Fab Lab, eine Werkstatt zur Realisierung von 3D-Druck-Projekten.

Gegenwärtig erwirtschaftet das Familienunternehmen Ottobock, im Jahr 1919 in Berlin gegründet, einen Jahresumsatz von rund 1 Mrd. EUR. Für 2017 oder 2018 ist der Börsengang der unternehmenseigenen Healthcare-Sparte angedacht.

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