Die oncgnostics GmbH startet am kommenden Donnerstag eine Crowdinvesting-Kampagne auf der Crowdinvesting-Plattform Seedmatch. Somit erhalten Kleinanleger und Privatinvestoren die Gelegenheit, in das Jenaer Unternehmen zu investieren. Ziel ist die Einwerbung von maximal 500.000 EUR. Damit sollen weitere Investitionen für Entwicklung, Internationalisierung und Vertrieb ermöglicht sowie die Aufklärung über Gebärmutterhalskrebs, Früherkennung und Untersuchungsmethoden vorangetrieben werden.

Crowd und VC-Gesellschaft investieren gemeinsam
Eine erste Finanzierungsrunde Anfang 2012 mit dem High-Tech-Gründerfonds (HTGF) und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) hat die Ausgründung aus dem Universitätsklinikum Jena ermöglicht. Eine weitere Finanzierung in Millionenhöhe erfolgte Anfang 2015. Dadurch konnten die vollständige Entwicklung und Zulassung von GynTect, die eigene Produktion sowie der Markteintritt realisiert werden. Nun sollen mit der dritten Runde weitere Gelder für die Weiterentwicklung und Internationalisierung gesammelt werden. Über Seedmatch ist eine Beteiligung ab 250 EUR möglich. Die Kampagne läuft ab dem 4. August über einen Zeitraum von 60 Tagen.

Eine Besonderheit besteht in der geplanten Co-Finanzierung durch die Venture-Capital-Gesellschaft bm|t (bm|t Beteiligungsmangement Thüringen GmbH). Über ihren „StartUp-Fonds“ will die bm|t bis hin zur gleichen Summe investieren, die durch Crowdfunding eingeworben wird. Maximal sind somit zusätzlich 500.000 EUR möglich.

Rund 530.000 Fälle pro Jahr
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen mit rund 530.000 neuen Fällen pro Jahr. Etwa 52% aller Erkrankungen verlaufen immer noch tödlich. Ausgelöst wird die Krankheit durch Hochrisiko-HPV-Typen (Human Papillomviren), die eine Gewebeveränderung am Gebärmutterhals verursachen können. Fast jede Frau durchläuft während ihres Lebens eine HPV-Infektion, da die Viren häufig durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Jedoch entwickelt sich aus einer solchen Infektion nur selten Gebärmutterhalskrebs; die meisten Infektionen gehen symptomlos vorüber, viele Gewebeveränderungen, vermeintliche Vorstufen, heilen von selbst.

„Gerade bei solchen Vorstufen werden jedoch in Deutschland tausende operative Eingriffe vorsorglich durchgeführt, ein Test wie GynTect kann das vermeiden“ erklärt Ingo Runnebaum, Klinikdirektor der Universitätsfrauenklinik in Jena. Das Klinikum ist das erste in Deutschland zertifizierte Zentrum für Gebärmutterhalskrebsvorstufen und europäisches Zentrum für die Behandlung des Zervix-Karzinoms.

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