Das eingeworbene Kapital stammt aus einem internationalen Investorenkonsortium, welches den US-Fonds Orbimed und Vivo Capital angeführt wurde. Zu den weiteren Geldgebern gehören unter anderem die Alt-Investoren HBM, Phase4 Partners, Wellcome Trust, GLSV und der Novartis Venture Fonds.

Mit einer ersten Abschlagszahlung über 46 Mio. EUR soll eine Phase III-Studie mit Nabrivas Leitprodukt Lefamulin finanziert werden. Das Molekül aus der Gruppe der Pleuromutiline soll zur Behandlung von bakteriellen Lungenentzündungen eingesetzt werden. Diese Antibiotika hemmen auf mehreren Wegen selektiv die bakterielle Proteinsynthese und damit das Bakterienwachstum.

Zudem soll mit dem frischen Kapital aus der Finanzierungsrunde auch die Entwicklung weiterer Produktkandidaten finanziert werden. Demnach ist ein weiteres Pleuromutilin bereit für den Start einer Phase II-Studie. In einem präklinischen Entwicklungsprogramm wird nach Wirkstoffen aus dieser Gruppe gesucht, die über ein erweitertes Wirkspektrum verfügen.

Nabriva wurde vor neun Jahren als Spin-out des Pharmakonzerns Sandoz gegründet und beschäftigt aktuell über 30 Mitarbeiter. Bisher wurden insgesamt 66 Mio. EUR eingeworben. 2007 wurde mit Retapamulin der erste Wirkstoff dieser Gruppe in Europa als Arzneimittel zugelassen. Dieser wird seitdem von GlaxoSmithKline als Altargo vermarktet. Ebenso sind einige Vertreter dieser Wirkstoffgruppe auch als Tierarzneimittel zugelassen.

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