Die mybet Holding SE hat sich wohl endgültig verzockt! – So bereitet der Anbieter von Sportwetten und Online-Casinospielen nach gescheiterten Investorengesprächen einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit vor.

Für den börsennotierten Berliner Sportwettenspezialisten heißt es gegenwärtig leider „rien ne va plus“! Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit werde für alle drei deutschen Konzerngesellschaften, einschließlich mybet selbst, kommenden Freitag beim zuständigen Amtsgericht ein Insolvenzantrag eingereicht.

Hintergrund des Antrags seien laut mybet geplatzte Investorengespräche, die zuvor darauf abzielten, das unter der Domain www.mybet.com betriebene Online-Geschäft der Gesellschaft zu veräußern.

Säumige Steuern

Danach seien die Gespräche „aufgrund nicht erfüllbarer Bedingungen seitens der Investoren“ gescheitert – welche das konkret waren, wurde indes nicht öffentlich kommuniziert.

Einem Antrag auf einstweilige Einstellung der Vollstreckung der rückständigen Sportwettensteuern lehnte das Finanzamt Frankfurt am Main II vorher ab. Allerdings wurde die Entscheidung für einen Insolvenzantrag auch davon beeinflusst, dass der mybet-Konzern noch säumige Steuern über rund 4 Mio. EUR aus Sportwetten dem Finanzamt schuldet.

Von der mybet-Insolvenz sind neben den Aktionären auch die Inhaber der ausstehenden Wandelanleihen über zusammen etwa 3 Mio. EUR betroffen. Der Aktienkurs stürzte im Laufe des Vormittags um rund 70% in den Keller – und notiert derzeit bei unter 0,10 EUR. In den vergangenen zehn Jahren musste der Sportwettenanbieter Kursverluste von rund 100% hinnehmen.

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