Gestern hatten wir  in der Einleitung unseres Newsletters LifeSciencesUpdate verkündet, dass „Morphosys sich anschickt, im kommenden Jahr seinen ersten Wirkstoff auf den Markt zu bringen und diesen selbst zu vermarkten.“ Doch da waren wir leider ein wenig voreilig. Richtig ist, dass Entwicklung und Vermarktung über Partner läuft.

Zur Erklärung: Das Geschäftsmodell von Morphosys beruht auf zwei Grundsäulen: So verfügt Morphosys zum einen über seine Antikörper-Bibliothek HuCAL, welche von Wissenschaftlern zur Herstellung von menschlichen Antikörpern genutzt wird. Diese Sammlung umfasst aktuell über zehn Milliarden verschiedene humane Antikörper in Form einer Phagen-Display-Bank. Gegen Lizenzgebühren und Meilensteinzahlungen stellt Morphosys diese Antikörper ausgewählten Partnerunternehmen für die weitere klinische Entwicklung oder zu Forschungszwecken zur Verfügung.

Baldige Zulassung von Bimagrumab und Guselkumab

So auch im Fall von Bimagrumab und Guselkumab. Das Mittel Bimagrumab, dieses soll eines Tages gegen die Muskelerkrankung sIBM eingesetzt werden, wird in Kooperation mit dem Schweizer Pharma-Konzern Novartis entwickelt. Die Zulassung soll noch in diesem Jahr bei den Behörden beantragt werden, eine Markteinführung wird für 2017 erwartet. Ein weiterer Zulassungsantrag wird für das Schuppenflechte-Mittel Guselkumab erwartet, welches derzeit in Kooperation mit Janssen entwickelt wird.

Eigene klinische Entwicklung

Im Zuge der eigenen klinischen Entwicklungsarbeit, der zweiten Säule der Morphosys-Geschäftsstrategie plant das Unternehmen in diesem Jahr den Start zweier Phase 2-Studien mit dem am weitesten fortgeschrittenen Wirstoffkandidaten MOR 208, ein Anti-CD19-Antikörper zur Behandlung bösartiger B-Zell-Erkrankungen. Geplant ist eine erste Studie mit MOR208 in Kombination mit Lenalidomid in DLBCL, die zweite Studie als Kombinationsbehandlung von MOR208 mit Idelalisib in Ibrutinib-refraktärem CLL. Im zweiten Halbjahr 2016 plant das Unternehmen eine dann weitere Studie mit MOR208 in Kombination mit Bendamustin in DLBCL, die 2017 in eine pivotale Studie überführt werden soll. Wann MOR 208 zur Zulassung kommt, es noch nicht bekannt.

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