Die MorphoSys AG (Frankfurt: MOR; Prime Standard Segment, TecDAX; OTC: MPSYY) feiert ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. Auf einem Festakt vor rund 500 Gästen aus Wirtschaft und Politik sowie Mitarbeitern des Antikörper- und Medikamentenentwicklers aus Planegg bei München würdigte Dr. Marcel Huber, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens: „MorphoSys war eines der ersten Unternehmen, das vom Standort Planegg-Martinsried aus in Deutschland unternehmerische Spitzenforschung für therapeutische Antikörper etabliert hat, um Medikamente zur Behandlung schwer kranker Menschen zu entwickeln. Heute ist der Standort Planegg-Martinsried ein Paradebeispiel für die weiß-blaue Erfolgsgeschichte dieser Zukunftsbranche.“

Von der visionären Idee zum führenden Antikörper-Unternehmen

Die Gründer um den heutigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Simon Moroney starteten im Sommer 1992 mit rund 300.000 DM Risikokapital und der damals völlig neuen Idee, eine Sammlung von mehr als einer Milliarde menschlicher Antikörper als Grundlage für die Entwicklung neuer Medikamente aufzubauen. „Heute gehören humane therapeutische Antikörper zu den erfolgreichsten Wirkstoffklassen der Medizin überhaupt. Unsere Entwicklungspipeline umfasst mehr als 110 Medikamentenkandidaten, mehr als 20 werden derzeit klinisch erprobt. Ich kenne keine andere Antikörpertechnologie, die mehr Wirkstoffe in der klinischen Entwicklung hervorgebracht hat als unsere“, so Moroney.

Die drei MorphoSys-Gründer: vlnr: Prof. Dr. Andreas Plückthun; Dr. Simon Moroney; Dr. Christian Schneider Bild: MorphoSys AG
Die drei MorphoSys-Gründer: vlnr: Prof. Dr. Andreas Plückthun; Dr. Simon Moroney; Dr. Christian Schneider Bild: MorphoSys AG

2017 könnte einen Durchbruch für die 350 Mitarbeiter des Biotechnologieunternehmens bringen. In der zweiten Jahreshälfte könnte der erste Antikörper aus dem Hause MorphoSys die Marktzulassung als Medikament erhalten: Behandelt werden sollen damit Menschen, die an Schuppenflechte erkrankt sind. Der Wirkstoff trägt den Namen Guselkumab (Tremfya) und wird von der US-Pharmafirma Janssen entwickelt.

Riskobereitschaft und Beharrlichkeit als Erfolgsfaktoren

Simon Moroney nannte in seiner Rede Risikobereitschaft und Standfestigkeit als Hauptkiterien für die erfolgreiche Einführung einer Innovation am Markt: „Es braucht Mut zum Risiko und die Bereitschaft, die Zweifler zu ignorieren, bis man erfolgreich ist. Dies gilt für alle Industrien. Besonders hier in Europa können wir unsere Risikobereitschaft noch optimieren.“

Visionäre Standortpolitik für Biotech in Bayern

Eine wesentliche Rolle für die Entscheidung, MorphoSys vor den Toren Münchens dauerhaft anzusiedeln, spielte die bayerische Standortpolitik in den 1990er Jahren. Der gebürtige Neuseeländer Simon Moroney hatte nach Forschungsaufenthalten unter anderem in den USA (Harvard), Großbritannien (Oxford und Cambridge) und der Schweiz (ETH Zürich) MorphoSys im Sommer 1992 zusammen mit Prof. Dr. Andreas Plückthun, damals Professor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, und Dr. Christian Schneider in Planegg-Martinsried gegründet.

Auch 25 Jahre später sind die Standortbedingungen hervorragend und bieten für die Zukunft optimale Bedingungen für die Spitzenforschung zur Entwicklung innovativer Medikamente. Staatsminister Huber verwies auf die Investitionen des Freistaats in den vergangenen zehn Jahren: „Allein für Biotech 690 Mio. EUR. Der Erfolg ist heute für den Standort Bayern ein Zuwachs von 32% bei den Arbeitsplätzen seit 2011, eine hoch-innovative Forschungscommunity, denn acht von zwölf zugelassenen Medikamenten deutscher Biotech-Unternehmen kommen aus Bayern, und eine starke Basis für die Zukunft, denn fast die Hälfte des deutschen Wagniskapitals für Biotech ist 2016 nach Bayern geflossen“, schloss der Staatsminister.

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