Die MorphoSys AG (Frankfurt: MOR; Prime Standard Segment, TecDAX; OTC: MPSYY) hat ihren Halbjahresbericht veröffentlicht und zugleich ihre Finanzprognose für das laufende Jahr bestätigt. Demnach erzielte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2016 in Höhe von 24,3 Mio. EUR (1.HJ 2015: 82,6 Mio. EUR) und erwirtschaftete unterm Strich einen Verlust  von 19,2 Mio. EUR (1. HJ 2015: 46,1 Mio. EUR). Dabei wurden die Veränderungen von Sondereffekten in Höhe von jeweils rund 59 Mio. EUR beeinflusst.

Umsatz- und Gewinnprognose bestätigt – Leichter Rückgang der Liquidität
Am 30. Juni verfügte der Konzern über eine Liquiditätsposition in Höhe von 279,7 Mio. EUR, verglichen mit 298,4 Mio. EUR am 31. Dezember 2015. Der Rückgang der Liquiditätsposition ist im Wesentlichen auf den Verbrauch von Zahlungsmitteln für die operative Tätigkeit in den ersten drei Monaten 2016 und auf den Rückkauf von Aktien für die langfristigen Leistungsanreizprogramme des Konzerns zurückzuführen.

Für das Gesamtjahr 2016 bestätigte MorphoSys seine Umsatzprognose in Höhe von 47 bis 52 Mio. EUR und seine EBIT-Prognose mit einem Verlust in Höhe von 58 bis 68 Mio. EUR. Für die firmeneigenen F&E-Aufwendungen wird eine Erhöhung auf 76 bis 83 Mio. Euro erwartet.

Positive Daten aus klinischen Studien
Anfang Juni 2016 konnte MorphoSys auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) aktualisierte klinische Daten aus einer laufenden Phase 1/2a-Dosisfindungsstudie für MOR202 im multiplen Myelom vorstellen. In stark vorbehandelten Patienten führte MOR202 in Kombination mit Immunmodulatoren zu erfreulichem Ansprechen, wie das Unternehmen mitteilte. Unter anderem kam es zu zwei Komplettremissionen in der 8 mg/kg Kohorte in Kombination mit Pomalidomid. Inzwischen wurde eine weitere Verbesserung der Ansprechraten bei fortlaufender Behandlung beobachtet. Die nächsthöhere und letzte Behandlungskohorte mit 16 mg/kg plus Pomalidomid wurde inzwischen gestartet.

Im April gab MorphoSys darüber hinaus den Start einer klinischen Kombinationsstudie der Phase 2 mit MOR208 und dem Krebsmedikament Lenalidomid bei Patienten mit DLBCL bekannt. Und schließlich konnte das Unternehmen ebenfalls im April den Start einer klinischen Phase 2-Studie mit dem Wirkstoff GSK3196165 (ehemals MOR103) bei Patienten mit entzündlicher Hand-Osteoarthritis durch den Partner GSK vermelden.

Ein kleiner Wermutstropfen war allerdings die Nachricht vom Kooperationspartner Novartis, dass die Phase 2b/3-Studie von Bimagrumab (BYM338) in sporadischer Einschlusskörpermyositis (sIBM) ihren primären Endpunkt nicht erreicht hat. Die klinischen Studien in Sarkopenie und Muskelschwund nach Hüftoperationen sollen jedoch wie geplant fortgesetzt werden.

Strategische Partnerschaften erfolgversprechend
Aktuell umfasst MorphoSys‘ Pipeline insgesamt 104 therapeutische Antikörper, von denen sich 27 in der klinischen Entwicklung befinden.

Insgesamt erfreut zeigte sich MorphoSys-Vorstand Simon Moroney: „Die Entwicklung unserer am weitesten fortgeschrittenen firmeneigenen Programme MOR208 und MOR202 schreitet gut voran. In der laufenden MOR202-Studie haben wir mit der höchsten Dosierung von MOR202 alleine und in Kombination mit Lenalidomid und Pomalidomid begonnen. Im Lauf der Zeit vertiefen sich die Ansprechraten weiter, was uns sehr zuversichtlich stimmt“, kommentierte Moroney. „Novartis entwickelt inzwischen bereits den zwölften Antikörper aus unserer Partnerschaft in klinischen Studien, und wir freuen uns auf weitere Daten aus unserer breiten Entwicklungspipeline, einschließlich der Ergebnisse aus den Phase 3-Studien von unserem Partner Janssen mit Guselkumab in Psoriasis.“

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