Nachdem MOLOGEN die Behandlungsphase einer Phase-I-Studie mit dem experimentellen Wirkstoff MGN1703 in den USA planmäßig beendet hat, soll die Studie noch in diesem Jahr zu Ende gebracht werden. Erste Ergebnisse der Sicherheits- und Verträglichkeitsstudie werden wohl Anfang 2014 zur Publikation vorliegen. Die bisherigen Daten zeigen keinerlei klinische Auffälligkeiten.

In der placebokontrollierten Doppelblindstudie erhielten gesunde Freiwillige den Wirkstoff. Geprüft wurden Herzverträglichkeit sowie generelle Verträglichkeit und die Pharmakodynamik des Wirkstoffes. Die Pharmakodynamik ist in der Wirkstoffprüfung ein komplexer Prozess, in dessen Verlauf die Wirkung von Arzneimitteln auf einen Organismus untersucht wird. Die Dosis-Wirkungsbeziehung, das Wirkprofil und der Wirkmechanismus sind nur einige Teile, die im Rahmen der Pharmakodynamik geprüft werden müssen.

Die aktuelle Studie soll, zusammen mit den bereits vorhandenen Ergebnissen und Prüfungen aus diversen Studien, die Grundlage für die weitere klinische Entwicklung bis zur Zulassung bilden. In Europa hat MGN1703 bereits eine klinische Studie der Phase II bei Patienten mit metastasiertem Darmkrebs erfolgreich durchlaufen, die Zulassungsstudie für diese Indikation ist gerade in Vorbereitung. Außerdem versucht MOLOGEN die Indikation für die Immuntherapie weiter auszuweiten, so wurde jüngst eine randomisierte kontrollierte Studie in der Indikation kleinzelliges Lungenkarzinom beantragt.

So wirkt MGN1703
Krebszellen sind clever, so besitzen sie Mechanismen, die das Immunsystem daran hintern die entarteten Zellen zu erkennen und zu zerstören. Die Krebszellen werden quasi unsichtbar für das Immunsystem und können sich so ungestört zu einem Tumor vermehren. MGN1703 ist so etwa wie ein universeller Immunaktivator, er besteht aus einem DNA-Muster das an bestimmte Immunrezeptoren bindet und so das Eindringen eines Krankheitserregers simuliert. Nach Bindung von MGN1703 an diesen Rezeptoren wird das Immunsystem aktiviert. Die Toleranz des Immunsystems gegenüber den Krebszellen soll so durchbrochen, die Krebszellen wieder erkannt und zerstört werden. Auf Grund dieses universellen Wirkmechanismus könnte sich MGN1703 bei einer ganzen Reihe von Tumoren einsetzen lassen.

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