Nach Angaben der MOLOGEN AG ist die dreimonatige Exklusivitätsfrist für weitere Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Biopharmaunternehmen ONCOLOGIE über eine weltweite Übertragung sämtlicher Rechte an geistigem Eigentum und aller anderen Rechte an MOLOGENs Hauptmolekül Lefitolimod am 15. November abgelaufen. Am 15. August wurde zwischen den beiden Unternehmen zunächst eine unverbindliche Absichtserklärung über die weltweite Rechteübertragung unterzeichnet. Die Verhandlungen mit ONCOLOGIE führten innerhalb des gesetzten Zeitrahmens allerdings nicht zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Abschluss und wurden daher beendet, wie die MOLOGEN AG bekannt gab.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Top-Line Daten der Phase III Zulassungsstudie IMPALA voraussichtlich früher als ursprünglich prognostiziert vorliegen werden – dies könnte demnach bereits im Sommer 2019 der Fall sein – hat MOLOGEN beschlossen, die Exklusivitätsfrist für die Verhandlungen mit ONCOLOGIE nicht zu verlängern und

alle potenziellen strategischen Optionen zu prüfen. Dazu gehören die Wiederaufnahme der Gespräche mit anderen Parteien, die in der Vergangenheit Interesse an Lefitolimod gezeigt haben, sowie die Weiterentwicklung von Lefitolimod aus eigener Kraft.

ONCOLOGIE hatte neue Bedingungen vorgelegt

„Da Lefitolimod den wertvollsten Vermögenswert von MOLOGEN darstellt, streben wir an sein ganzes Potenzial auszuschöpfen und seinen vollen Wert zu realisieren. Leider hat uns unser Partner ONCOLOGIE während der Exklusivitätsfrist neue Bedingungen für die Transaktion vorgelegt, die deutlich unter den zuvor ausgehandelten lagen. Nach ausführlichen Gesprächen zwischen den Managementteams der beiden Unternehmen und einer internen Bewertung der neuen Bedingungen hat MOLOGEN beschlossen, diese Transaktion nicht weiterzuverfolgen. In den drei Monaten haben wir auch erfahren, dass der Read-out von IMPALA wahrscheinlich viel früher als erwartet erfolgen kann. Wir haben uns daher entschieden, zu diesem Zeitpunkt keine Unternehmenstransaktion mit ONCOLOGIE durchzuführen und die Rechte an dem Vermögenswert zu behalten“, kommentierte Dr. Ignacio Faus, Vorstandsvorsitzender der MOLOGEN AG, die Entwicklung.

Bestehender Lizenzvertrag für China & Co.

Im Februar 2018 unterzeichneten MOLOGEN und ONCOLOGIE Inc. einen Lizenzvertrag für den Hauptwirkstoff Lefitolimod. Dieser Vertrag umfasst die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Lefitolimod für den chinesischen Markt einschließlich Hong Kong, Macau, Taiwan und Singapur sowie eine mögliche weltweite Entwicklungskooperation. Diese Lizenzvereinbarung mit ONCOLOGIE behält Gültigkeit und MOLOGEN wird mit dem Partner zusammenarbeiten, um den Erfolg von Lefitolimod in China sicherzustellen. Darüber hinaus prüfen beide Parteien die Möglichkeit, die Vereinbarung einer globalen Entwicklungskooperation, die im Rahmen des aktuellen Lizenzvertrags für Greater China vorgesehen ist, umzusetzen. MOLOGEN und ONCOLOGIE haben insbesondere Gespräche über die gemeinsame Entwicklung von Kombinationsprodukten, bestehend aus Lefitolimod und einem Checkpoint-Inhibitor, begonnen.

Bisher hat MOLOGEN im Rahmen der Zusammenarbeit mit ONCOLOGIE Gesamtzahlungen von 5 Mio. EUR erhalten.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.