Die zunehmende Digitalisierung trifft auch immer stärker den Bankensektor: So werden kontaktlose Bezahlverfahren weltweit immer beliebter, wenngleich Deutschland laut einer aktuellen GFT Technologies-Studie etwas hinterherhinkt und hier bisweilen nur wenig Dynamik herrscht. Ein Wandel könnte jedoch durch die jüngere Generation vollzogen werden: 71%  der jüngeren Konsumenten können sich bereits vorstellen, kleinere Beträge mit dem Smartphone zu begleichen.

„Der Zahlungsverkehr wird in Zukunft keine eigenständige Funktion mehr sein, sondern Bestandteil einer Wertschöpfungskette, die immer länger und komplexer wird. Für Banken bedeutet das vor allem eines: Neue Wettbewerber drängen in den Markt“, erklärt Bernd-Josef Kohl, Executive Director GFT Germany.

Interesse auf Kundenseite wächst

Es fehle zum einen ein flächendeckender Mobile-Payment-Standard, zum anderen vermissen die Kunden einen attraktiven Mehrwert dieser Bezahlweise – dennoch wächst auf Anwenderseite das Interesse an Mobile-Payment-Angeboten stetig. Die Konsumenten in Deutschland legen besonderen Wert auf Sicherheit und Datenschutz sowie auf eine einfache Bedienung. Einer ING-Diba Umfrage zufolge würden drei von vier Konsumenten beim Bezahlen mit dem Smartphone am ehesten einer Anwendung ihrer Hausbank vertrauen. Bei einem Anbieter aus der IT- oder Internetbranche wäre es nur etwa jeder Zehnte. „Den Vertrauensvorschuss der Kunden gilt es in Geschäftsmodelle zu gießen“, betont Kohl. Dreh- und Angelpunkt ist letztlich auch der Komfort – unabhängig davon, ob ein Kunde das Ökosystem über seine Bank, die Kreditkarte, den Hersteller des mobilen Endgeräts oder den Mobilfunk-Anbieter betritt. Alle Dienste müssen gut vernetzt und leicht bedienbar sein.

Für den Handel gehört der mobile Kanal zwar zunehmend zum Angebotsportfolio, aber zu selten ist derzeit noch die notwendige Technologie implementiert. „Einen erheblichen Schub für mobile Bezahldienste in der Europäischen Union bringt jetzt die für 2018 geplante Einführung von Echtzeitzahlungen, das so genannte Instant Payment“, führt Kohl aus.

Nicht auf dem Status quo ausruhen

Mobile-Payment-Lösung sollten für die Banken als Türöffner für die nächste Stufe betrachtet werden – das Mobile Business. Mobile Bezahllösungen müssen daher in die Wertschöpfungskette der Finanzhäuser eingebunden werden. Schaffte es eine Bank zudem, die richtigen Kooperationen einzugehen, sei es mit anderen Finanzhäusern, Zahlungsdienstleistern, FinTechs oder Mobile-Wallet-Anbietern, wird sie auch in Zukunft in der Welt des Bezahlens eine zentrale Rolle spielen, so das abschließende Fazit der GFT-Studie.

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