Bayer-Healthcare-Forschung
Nexavar und Stivarga wurde von Bayer und Onyx mit hochmodernen Geräten entwickelt. Quelle: Bayer Mediathek

Mehr als 10 Milliarden US-Dollar legt das größte Biotechnologie-Unternehmen Amgen für den Bayer-Partner Onyx Pharmaceuticals auf den Tisch. Damit kommt Amgen der deutschen Bayer AG zuvor, die ebenfalls als potenzieller Käufer für den langjährigen Partner Onyx gehandelt worden war, und sichert sich aussichtsreiche Produkte im Zukunftsmarkt Onkologie.

Schon im Juni hatte Amgen seinem Wunschkandidaten ein Übernahmeangebot in Höhe von 120 US-Dollar je Aktie unterbreitet. Dieses hatte das Onyx-Management aber als zu gering zurückgewiesen. Nun haben sich die beiden Unternehmen auf einen Betrag von 125 US-Dollar je Anteilsschein geeinigt, damit liegt der Kaufpreis bei der gigantischen Summe von 10,4 Milliarden US-Dollar. Im vierten Quartal soll die Übernahme abgeschlossen sein. Für Amgen ist Onyx der zweitgrößte Zukauf seit seines Bestehens. Nur für Immunex hatte Amgen vor etwa 12 Jahren, mit 16 Milliarden US-Dollar, noch mehr auf den Tisch gelegt. Damit fällt der Kauf von Onyx Pharmaceuticals in die Kategorie „Großübernahme“.

Amgen sichert sich drei aussichstreiche Krebsmedikamente
Auch wenn Onyx nach Analystenschätzungen im kommenden Jahr gerade einmal einen Umsatz von 878 Mio. US-Dollar erzielen wird, der Krebsspezialist ist in einem der wichtigsten Märkte unterwegs, dessen Wirkstoffe noch immer zu hohen Preisen verkauft werden können. Bis dato zählte Amgen in der Krebsforschung nicht zu den Unternehmen der ersten Reihe, doch mit Onyx könnte sich das bald ändern. Das einzige Krebstherapeutikum, Vectibix gegen Darmkrebs, war nicht sonderlich erfolgreich. Im vergangenen Jahr startete CEO Bob Bradway erste Zukäufe im Bereich der Onkologie, darunter die in Deutschland gegründete Firma Micromet für etwa eine Milliarde US-Dollar. Mit Onyx gehen nun gleich drei interessante Produkte, zumindest teilweise, zu Amgen über. Das Nierenkrebs-Medikament Nexavar, in einer Kooperation mit Bayer entwickelt, liefert Lizenzeinnahmen. Das ebenfalls mit Bayer entwickelte Stivarga, das erst im vergangenen Jahr die US-Zulassung beim Kolorektalen Karzinom erhielt, gehört ebenfalls zum Teil Onyx. Außerdem besitzt Onyx mit Kyprolis auch ein im Alleingang vermarktetes onkologisches Präparat. Seriöse Schätzungen gehen für Kyprolis, das beim Multiple Myelom zum Einsatz kommt, von einem Markvolumen von bis zu zwei Milliarden US-Dollar aus.

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