Der deutsche Merck-Konzern hat sein Biosimilars-Geschäft an den Konkurrenten Fresenius veräußert. Die Entscheidung erfolgte nach Firmenangaben im Einklang mit der Strategie des Unternehmensbereichs Healthcare, den Fokus auf die Pipeline innovativer Arzneimittel zu legen. Biosimilars sind ein schnell wachsendes Segment des Pharma-Markts. In den nächsten Jahren werden einige der größten Marken-Biopharmazeutika ihren Patentschutz verlieren.

Zahlungen von mehreren hundert Mio. EUR

Merck erhält gemäß den vereinbarten Transaktionsbedingungen eine Vorauszahlung in Höhe von 170 Mio. EUR, diverse Meilensteinzahlungen von bis zu 500 Mio. EUR unter Vorbehalt von Fortschritten in der Biosimilars-Pipeline sowie Lizenzzahlungen auf potenzielle Produktumsätze. Beide Parteien vereinbarten den Abschluss von Liefer- und Dienstleistungsvereinbarungen. Diese umfassen sowohl die Unterstützung bei der Arzneimittelentwicklung als auch Dienstleistungen für die Herstellung. Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen und weiterer üblicher Abschlussbedingungen für das 2. Halbjahr 2017 erwartet.

Merck: Konzentration auf hochqualitative Wirkstoffkandidaten

„Mit dem Verkauf unseres Biosimilars-Geschäfts machen wir einen großen Schritt im Hinblick auf die strategische Ausrichtung der F&E-Ressourcen auf unsere Prioritäten im Unternehmensbereich Healthcare“, sagte Belén Garijo, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Healthcare. „Wir setzen zunehmendes Vertrauen in unsere Biopharma-Pipeline und durch die Transaktion können wir uns nun vorrangig auf die innovative Entwicklung hochqualitativer Wirkstoffkandidaten als erste Vertreter am Markt und beste Option für die jeweilige Erkrankung konzentrieren“, so Garijo weiter.

Standorte sollen bleiben

Das Biosimilars-Geschäft von Merck mit Standorten in Aubonne sowie Vevey und Sitz im schweizerischen Kanton Waadt gehört zum Unternehmensbereich Healthcare. Innerhalb dieses Geschäfts entwickelt das Unternehmen ein Biosimilars-Portfolio mit dem Schwerpunkt auf Onkologie und entzündlichen Erkrankungen. Nach Abschluss der Transaktion soll die Einheit weiterhin an diesen Standorten angesiedelt bleiben.

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