Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns ohne Lizenz- und Provisionseinnahmen laut Firmenangaben um 5,5 %auf 11,29 Mrd. EUR. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn legte demnach um 4,1 %auf 3,39 Mrd. EUR zu. Unterm Strich ging der Gewinn vor allem wegen höherer Steuern im Jahresvergleich dennoch leicht zurück. Die Dividende soll um 5 Cent auf 1,00 EUR steigen. An der Börse wurden die Zahlen gut aufgenommen. Die Aktie der Merck KGaA kletterte zeitweise auf ein neues Rekordhoch von 95 EUR. Zum Vergleich: Anfang 2013 notierte die Aktie noch bei rund 50 EUR.

Für dieses Jahr erwartet der Konzern, dass Umsatz und bereinigter operativer Gewinn jeweils leicht zulegen. Mitte des Jahres soll dann der Kauf des US-Laborzulieferers Sigma-Aldrich abgeschlossen werden. Mit einem Preis von 17 Mrd. USD stellt der Kauf die bislang größte Übernahme in Mercks Firmengeschichte dar.

„Mit dem Zukauf von AZ, dem Angebot zur Übernahme von Sigma-Aldrich und der Allianz mit Pfizer in der Immunonkologie haben wir die Grundlage für das Wachstum von morgen gelegt“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Karl-Ludwig Kley. „2014 war ein strategisch aber auch operativ erfolgreiches Jahr für Merck“, so Kley. Im Geschäft mit Spezialchemikalien profitierte der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern neben dem Zukauf der Chemiefirma AZ Electronic vor allem von einer hohen Nachfrage nach Flüssigkristallen, die etwa in Flachbildfernseher zum Einsatz kommen.

Der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn (Ebitda) kletterte 2014 um gut vier Prozent auf 3,4 Mrd. EUR. Die Gesamterlöse legten um 3,7%  auf 11,5 Mrd. EUR zu. Für das laufende Geschäftsjahr stellte Kley eine leichte Steigerung der organischen Umsatzerlöse in Aussicht. Auch das Ebitda vor Sondereinflüssen solle leicht zulegen, zumindest aber das Vorjahresniveau erreichen.

Im Chemiebereich verzeichnet Merck einen Ergebnissprung von fast 15% auf 895 Mio. EUR. In der Pharmasparte Merck Serono fiel der bereinigte Betriebsgewinn allerdings wegen höherer Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 1,3% auf 1,8 Mrd. EUR. Schwächer lief auch das Geschäft mit dem Medikament Rebif gegen Multiple Sklerose, dessen Erlöse leicht auf zurückgingen. Das Medikament steht in einem harten Wettbewerb mit Präparaten von Novartis, Sanofi und Biogen, die, anders als das zu spritzende Rebif, als Tablette eingenommen werden können.

Autor/Autorin