Merck hat die Gewinner seines Advance Biotech Grant Programs in Europa bekannt gegeben. Durch finanzielle Unterstützung und Expertise sollen kleine und mittlere Biotechnologie-Unternehmen gefördert werden, um ihre Therapien schneller auf den Markt zu bringen. Um sich für das Förderprogramm zu qualifizieren, reichten Biotech-Unternehmen aus ganz Europa Beschreibungen ihrer Projekte, des medizinischen Nutzens und ihren Herausforderungen im Bereich der Prozessentwicklung, ein. Die Gewinner erhalten Produkte und Dienstleistungen von Merck im Wert von 50.000 bis 100.000 EUR, um ihre Herausforderungen zu lösen.

Die drei Gewinner

Die ausgezeichneten Gewinner sind:

  • GenoScience Pharma (Frankreich), zur Erforschung neuer Wirkstoffe wie GNS561, der auf einem bei zugelassenen Krebsbehandlungen bzw. Krebstherapeutika aus der Forschung bislang nicht erprobten Wirkmechanismus basiert.
  • GlioCure (Frankreich), für die Entwicklung seines antitumoral und neuroprotektiv wirkenden Peptids GC01 zur Behandlung des Glioblastoms, der häufigsten und aggressivsten Form von Hirntumoren.
  • ResoTher Pharma (Dänemark), zur Entwicklung von neuen Arzneimitteln gegen Herz-Kreislauf- und Entzündungskrankheiten.

Das erste Produkt von GlioCure, GC01, befindet sich in der letzten Phase der nicht zulassungsrelevanten präklinischen Entwicklung zur Behandlung des Glioblastoms, das etwa 15% aller primären Hirntumoren ausmacht.

„Wir arbeiten derzeit an zwei unterschiedlichen Formulierungen für Patienten mit operablen beziehungsweise inoperablen Tumoren“, sagte Louis-Marie Bachelot, CEO und Gründer von GlioCure. „Dank des Advance Biotech Grant Program, der Expertise und Unterstützung von Merck wird die weitere Entwicklung von GC01 bis zur klinischen Phase enorm beschleunigt.“

Bislang rund 1 Mio. EUR an 17 Biotech-Firmen

Merck hat das Förderprogramm im Jahr 2014 eingeführt. Alle sechs Monate wird es abwechselnd entweder in Europa, China oder den USA aufgelegt. Bisher hat das Unternehmen eigene Produkte und Dienstleistungen im Wert von nahezu 1 Mio. EUR 17 Biotech-Unternehmen in diesen Regionen vergeben. Die Empfänger der Förderpreise aus der letzten europäischen Programmrunde waren GeneQuine Biotherapeutics (Deutschland), ReNeuron (Großbritannien) sowie Magnus Life Science und TILT Biotherapeutics (Finnland).

Kytopen im LabCentral Coworking Space

Neben dem Advance Biotech Grant hat Merck kürzlich Kytopen zum Gewinner seines an Biotech-Start-ups in den USA gerichteten Programms gekürt. Das in Cambridge, Massachusetts, ansässige Unternehmen gewann einen gesponserten Aufenthalt im LabCentral, einem Coworking Space für Biotech-Firmen. In den gemeinschaftlich genutzten Laborräumlichkeiten arbeitet das Biotech-Start-up während seines Aufenthalts an der Weiterentwicklung seiner firmeneigenen Flowfect-Technologie für den nicht viralen Transfer von Molekülen in schwierig zu transfizierende Zellen. Die automatisierte Plattform von Kytopen zur Manipulation von Zellen soll neue Entdeckungen in der Biologie ermöglichen, die zu kosteneffizienten Zell- und Gentherapien führen.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.