Ausgegeben werden 1.304.275 Aktien, von denen 1.204.275 aus einer Kapitalerhöhung und die übrigen 100.000 aus dem Besitz des Konsortialführers Gontard & MetallBank stammen. Zudem verfügt das Konsortium, dem auch die Hamburger Sparkasse, die Sparkasse Bonn und die VEM Virtuelles Emissionshaus AG angehören, über eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 90.891 Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre. Am 13. Juni soll die Erstnotiz im Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (SMAX) erfolgen. Der Emissionserlös soll in den Ausbau des Internets als Vertriebskanal und in die Finanzierung von Akquisitionen fließen.

Die 1981 gegründete Medisana AG entwickelt, produziert und vertreibt Produkte für den Home Health Care-Markt. Zum Angebot im Bereich der Gesundheitskontrolle zählen zum Beispiel Blutdruckmeßgeräte und Systeme zur Überprüfung der Herztätigkeit. Daneben bietet Medisana Produkte für die Wärme- und Massage-Therapie sowie Akupunkturgeräte für die alternative Schmerzbehandlung an. Abgerundet wird die Produktpalette mit dem Bereich Körperpflege. Verkauft werden die Produkte weltweit an Kunden wie Rewe, Metro, Enco, Bloomingdales oder Macy´s. Mit der Hilfe des Partners QVC erreicht das Unternehmen den Endverbraucher direkt über Teleshopping.

Der Home Health Care-Markt soll nach Angaben von Home World Business weltweit jährlich um 15 bis 20 % wachsen und 2004 ein Volumen von 5,7 Mrd. Euro erreichen. 1999 erzielte Medisana bei einem Umsatz von 15,8 Mio. Euro einen Verlust von 0,1 Mio. Euro. Für das Jahr 2000 erwartet das Unternehmen Erlöse in Höhe von 28,1 Mio. Euro und einen Gewinn von rund 1 Mio. Euro. Im Jahr 2001 soll der Umsatz auf 49,7 Mio. Euro, der Gewinn auf 2,9 Mio. Euro steigen. Zu den Konkurrenten im stark fragmentierten Gesundheits-Markt gehören Braun, Beurer, Philips, Sunbeam und Conair.

Medisana bietet eine umfassende und qualitativ hochwertige Produktpalette an. Unerwartete Preisrückgänge oder starker Wettbewerbsdruck könnten sich aber nachteilig auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Wenn Medisana das hohe Innovationstempo beibehält, sollten daraus keine größeren Probleme erwachsen. Am oberen Ende der Bookbuildingspanne liegt das KGV auf Basis des Jahres 2001 bei 23,3. Auf Basis der vom Unternehmen erwarteten Wachstumsraten ist diese Bewertung moderat. Daher empfiehlt GoingPublic, die Aktien zu zeichnen. Langfristig interessierte Investoren sollten mit Blick auf die angesprochenen Risiken das Unternehmen und sein Umfeld genau beobachten.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe des GoingPublic Magazin 6/00, S. 16.

 

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