PantherMedia A387101Die Aktionäre der Medigene AG freuen sich trotz Kapitalerhöhung über eine erweiterte Lizenz- und Entwicklungspartnerschaft, die vor allem dem Brustkrebskandidaten EndoTAG®-1 zugute kommen soll. Partner SynCore erwirbt rund 2,4 Mio. neue Aktien und hält damit etwas mehr als 6 Prozent an der im Prime Standard gelisteten Medigene AG.

Bereits im Juli 2012 hatten Medigene und SynCore Biotechnology Co. Ltd. – ein Unternehmen der in Taiwan gelisteten Sinphar Pharma-Gruppe – eine Entwicklungs- und Lizenz-Partnerschaft für EndoTAG®-1 in den Regionen Asien, Australien und Neuseeland geschlossen. Die aktuelle Erweiterung soll nun die Finanzierung der geplanten global angelegten Phase-III-Studie bei Patientinnen mit dreifach Rezeptor-negativem Brustkrebs (TNBC) sichern. Des Weiteren sieht die Vereinbarung vor, dass SynCore als strategischer Kerninvestor fungiert und hierzu 6,09 Prozent der Medigene Anteilsscheine erwirbt. Im Rahmen einer Lock-up Periode von 12 Monaten wird SynCore insgesamt 2.405.800 Medigene Aktien zu einem Preis von 1,00 Euro pro Anteilsschein erwerben. Der Erlös aus dieser Kapitalerhöhung fließt direkt Medigene zu und soll dort in die klinische Studie einfließen, um möglichst schnell die nötigen zulassungsrelevanten Daten zu generieren. Als Ausgleich für die Finanzierung des geplanten Phase-III-Versuches mit EndoTAG®-1, der Mitte 2014 starten soll, wird SynCore im Falle einer Zulassung die weltweiten Vermarktungsrechte erhalten. Für Medigene sind eine Vorauszahlung und mit dem Erreichen bestimmter Entwicklungsstufen entsprechende Meilensteinzahlungen vorgesehen. Außerdem werden Lizenzzahlungen aus Umsatzbeteiligungen nach der Zulassung von EndoTAG®-1 fällig.

Auch Patienten profitieren
Laut Medigene profitieren auch die betroffene Patientinnen von dieser beschleunigten Entwicklung, denn beim TNBC wäre nicht nur die Prognose tendenziell schlechter als bei den anderen Mammakarzinomen, es stünden bisher auch nur sehr begrenzte Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Erst kürzlich hatte Medigene klinische Studiendaten für das kurz bevorstehende ASCO Meeting publiziert, die das Potenzial von EndoTAG®-1 noch einmal untermauern sollen. Die Kombination aus dem Zytostatikum Paclitaxel mit neutralen und positiv geladenen Lipiden bewirkt in EndoTAG®-1 eine Interaktion mit neu gebildeten negativ geladenen Endothelzellen, die für die Neubildung von Blutgefäßen zur Versorgung des Tumors von Bedeutung sind. Somit wirkt die Therapie ähnlich wie ein Angiogenese-Inhibitor, der durch Hemmung der Blutgefäßsynthese eine Art Aushungern des Tumors bewirken soll. Zwei Studien der klinischen Phase II in den Indikationen Bauchspeicheldrüsenkrebs und dreifach rezeptor-negativem Brustkrebs (TNBC) waren jüngst erfolgreich beendet worden. Auch in der kürzlich abgeschlossenen IIT-Studie (Investigator Initiated Trial) bei HER2-negativem Brustkrebs war EndoTAG®-1 vielversprechend.

Ein Schritt nach Europa
Tim C.W. Lee, Chairman der SynCore Biotechnology Ltd., kommentiert: „Durch diese Beteiligung und unser EndoTAG®-1-Lizenzabkommen möchten wir an dem attraktiven Entwicklungspotenzial und der Expertise von Medigene partizipieren. EndoTAG®-1 verfolgt einen innovativen Ansatz und ergänzt hervorragend unsere bestehende onkologische Produkt-Pipeline. Für SynCore bedeutet die heute bekannt gegebene Beteiligung einen ersten Schritt nach Europa und damit eine Stärkung unserer international ausgerichteten Strategie.“

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