Nachdem erst kürzlich Isarna Therapeutics die Effizienz der Santaris LNA-Technologie (Locked Nucleic Acid) erkannt hat, erhofft sich nun auch Pharmagigant Roche Vorteile für sein Wirkstoff-Portfolio. Die LNA-Plattform ermöglicht einen therapeutischen Zugang zu Zielen, die sich mit herkömmlichen Antikörper-Plattformen oder Plattformen zur Herstellung von kleinen chemischen Molekülen nicht angreifen lassen. Mittels LNA-Technologie lassen sich Wirkstoffkandidaten erforschen, die sowohl gegen mRNA als auch gegen microRNAs einsetzbar sind. Hinsichtlich der Indikationen schweigt sich Roche aus. Nur soviel, man wolle Krankheitsziele bei ganz unterschiedlichen Indikationen nutzen und mittels LNA möglichst ganz neuartige Produktkandidaten finden, welche sich zu effizienten Medikamenten entwickeln lassen.

Roche wird im Rahmen der Vereinbarung für den gesamten Entwicklungs- und Vermarktungsprozess potenzieller Wirkstoffmoleküle verantwortlich sein. Auch für Santaris, das jetzt erst einmal 10 Mio. USD an Vorauszahlung erhält, wird sich der Deal lohnen. Bis zu 138 Mio. USD an Meilensteinzahlungen könnte das Unternehmen je erfolgreichem Produkt erhalten. Hinzu kommen weitere finanzielle Unterstützungen für diverse Forschungsaktivitäten des Unternehmens, sowie eine Umsatzbeteiligung an sämtlichen aus der Allianz hervorgehenden und vermarktbaren Produkten. Der aktuelle Deal ist Teil der Reorganisation der Roche pRED Wirkstoff-Pipeline durch den neuen Chef, John Reed. Im Rahmen dieser Reorganisation setzt Reed u. a. auch auf die Entwicklung von gezielt wirkenden Medikamenten in kritischen therapeutischen Gebieten mit einem besonders hohem Bedarf an neuen Arzneimitteln.

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