PRX002 passt ausgezeichnet zu den Aktivitäten im Bereich des Zentralnervensystems von pRED, Roches neu etablierter Einheit für Pharma Research & Early Development. Für den Antikörperkandidaten erhält Prothena im Rahmen einer Forschungskooperation eine Vorauszahlung von 45 Mio. USD vom Schweizer Pharmakonzern Roche. Gemeinsam wollen Prothena und Roche den in der präklinischen Entwicklung steckenden Antikörper zu einem Therapeutikum gegen die Parkinson Krankheit entwickeln. Glaubt man der irischen Prothena, konnte der Antikörper den Krankheitsverlauf der Parkinson Krankheit zumindest im Tiermodell bedeutsam verlangsamen. Der Übergang des Antikörpers in die klinische Entwicklung, die im nächsten Jahr beginnen soll, ist damit jedenfalls sicher gestellt. Geplant ist zudem, den Antikörper mit Roches „Brain Shuttle Technologie“ den Weg ins Gehirn zu ebnen. Die Kooperationspartner setzen aber nicht nur große Hoffnungen auf eine erfolgreiche Therapie von Parkinson, sie hoffen auch andere neurodegenerative Erkrankungen, die unter den Begriff Synucleionopathien fallen, damit behandeln zu können.

Meilensteine bis zu 555 Mio. EUR
Prothena, ein Spin-off der irischen Elan Corp., die Mitte des Jahres vom US-Generikakonzern Perrigo übernommen wurde, darf im Erfolgsfall mit Meilensteinzahlungen von bis zu 555 Mio. USD rechnen. Darüber hinaus sieht die Vereinbarung vor, Prothena mit 30% an den US-Umsätzen vermarktbarer Produkte zu beteiligen. Im Gegenzug wird das irische Unternehmen 30% der Entwicklungs- und Vermarktungskosten tragen. Die Vereinbarung sieht die Initiierung einer hoch interessanten Forschungskollaboration vor. Gemeinsam wollen Roche und Prothena frühe Antikörper-Programme optimieren, welche alle auf das im Gehirn lokalisierte Eiweiß Alpha-Synuclein* zielen. Alpha-Synuclein ist aktuell ein aussichtsreiches Ziel bei diversen neurodegenerativen Erkrankungen.

*)Wissenschaftliche Information zu Alpha-Synuclein
Alpha-Synuclein ist Teil der Proteinfamilie Synuclein, die im Körper weit verbreitet ist. Das Alpha-Synuclein ist ein geladenes Eiweiß, das bei Parkinson und anderen degenerativen Krankheiten im Gehirn, die unter den Begriff Synucleionopathien zusammengefasst werden, eine Rolle zu spielen scheint. Mutationen im Gen des Proteins sind wohl für eine vererbbare Form der Parkinson-Krankheit verantwortlich. Sie stellen aber auch einen Risikofaktor bei der sporadischen Form der Erkrankung dar. In Neuronen findet sich Alpha-Synuclein vor allem in prä-synaptischen Nervenendigungen. Mutierte Varianten des Proteins bilden verstärkt Protofibrillen, diese Lewy Körperchen führen zu Einschlüssen im Zytoplasma der Nervenzellen und sind ein wichtiges Kriterium bei der Diagnose. Das Protein scheint eine wichtige Bedeutung beim Transport zwischen Nervenendigungen (Synapsen) und bei der Ausschüttung von neuronalen Botenstoffen zu besitzen.

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