Pankaj-Patel-Zydus-Cadila
Pankaj R. Patel, CEO der Zydus Cadila, freut sich über die innovativen Anticaline in seiner Pipeline. Quelle/Rechte: Zydus Cadila

Gemeinsam wollen die in Freising ansässige Pieris AG und das weltweit tätige Pharmaunternehmen Zydus Cadila, das seinen Sitz in Indien hat, mehrere Anticalin-basierte Proteinwirkstoffe entwickeln und vermarkten. Mit der Kooperationsvereinbarung verfolgt die Zydus Gruppe, die mehr als 15.000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Teil ihrer internen Ressourcen für kooperative Entwicklungen nutzt, das Ziel, ihre Biologika-Pipeline weiter auszubauen. In der Zydus Pipeline befinden sich aktuell 17 Biogenerika, sechs biologische Nachahmer sind bereits am Markt, weitere befinden sich in der klinischen Erprobung. Von den in Kooperationen entwickelten neuartigen Biologika konnte Zydus schon zwei in die klinische Prüfung transferieren.

Mit der Expertise von Pieris in Arzneimittelforschung und den frühen Entwicklungsphasen und der Entwicklungs-, Herstellungs- und Vermarktungskompetenz von Zydus Cadila im Bereich der Biologika, sollen neuartige Anticalin-Medikamente nun erfolgreich bis zur Marktreife geführt werden. Die Vereinbarung sieht vor, dass Zydus die Anticalin-Wirkstoffkandidaten durch die präklinische in die klinische Entwicklung führt. Die Entwicklung der Arzneimittel wird in Übereinstimmung mit den ICH-Richtlinien erfolgen und Zydus wird die exklusiven Vermarktungsrechte in Indien und einigen anderen Schwellenländern erhalten. Die Pieris AG wird die Vermarktungsrechte in wichtigen entwickelten Märkten behalten.

Ziel der Kooperation – Unternehmenswert weiter steigern
Stephen Yoder, CEO der Pieris AG, freut sich über die Zusammenarbeit, denn neben einem erfahrenen Entwicklungsteam, verfügt Zydus über eine der größten Produktionsanlagen für Biologika, diese kann bis zu 11.000 Liter pro Charge erreichen. Die Zydus Vision, qualitativ hochwertige Biologika möglichst kostengünstig herzustellen, kommt auch Pieris entgegen. Die Zusammenarbeit mit Zydus ermöglicht Pieris eine kosteneffiziente Erhöhung der Anzahl seiner proprietären Anticalin-Programme in klinischen Prüfungen, so der Pieris CEO in der Presseerklärung. Die Kooperation mit Zydus zielt zudem auf eine Erhöhung des Unternehmenswertes der Pieris AG.

Das am weitesten fortgeschrittene Anticalin im Rahmen der Kollaboration ist PRS-110, gerichtet gegen c-Met. C-Met ist ein zellulärer Rezeptor, der eine Schlüsselrolle beim Wachstum und der Metastasierung verschiedener Tumore spielt. Im Gegensatz zu bivalenten Antikörperansätzen zeigt PRS-110 als reiner Antagonist eine monovalente Bindung des Zielmoleküls. In einer Reihe von Tiermodellen mit humanen Tumoren wurde mit PRS-110 eine dosisabhängige Hemmung des Tumorwachstums erzielt. PRS-110 wirkt als reiner Antagonist des c-Met Rezeptors und besitzt die Fähigkeit, die Liganden-abhängige wie die Liganden-unabhängige c-Met-Aktivierung zu hemmen. Die Kooperation sieht vor, sämtliche Programme bis zum Wirksamkeitsnachweis (Proof of Concept) zu verfolgen, die Möglichkeiten einer Lizenzvergabe werden zu gegebener Zeit geprüft. Pieris hat ähnliche Vereinbarungen mit der japanischen Daiichi Sankyo Co. Ltd, der französischen Sanofi SA und der in USA ansässigen Allergan Inc.

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